Das Kulturcafe Esprit schließt Ende März seine Pforten
Anke und Jürgen Rüstau vor dem cafe esprit in Taucha Foto: R. RädlerKaum zu glauben aber wahr. Ende März sollen im Kulturcafe Esprit die Lichter ausgehen. Bei ständig zurückgehende Besucherzahlen in der letzten Zeit ist ein wirtschaftliches Betreiben der Kultkneipe nach Aussagen von Hans-Jürgen Rüstau nicht mehr möglich. „Trotzdem waren es 12 sehr erfolgreiche Jahre, wo es uns gelungen ist national und international bekannte Künstler wie Anne Haigis, Ulla Meinecke, Dirk Zöllner und zuletzt Peter Wieland in unser kleines Café zu locken“, blickt Rüstau zurück auf die Zeit, wo er gemeinsam mit seiner Frau Anke seinen Traum von einem eigenen Kulturcafe verwirklichen konnte. Hier wurden Musik, Literatur und Kunst heimisch. Mehr als 300 Gäste kamen auf die kleine Bühne des Kulturcafés, talkten, zauberten, sangen oder musizierten. Viele Prominente plauderten in der Wohnzimmer-Atmosphäre des kleinen Cafés in der “Blauen Stunde” völlig entspannt und locker aus dem Nähkästchen.
Enttäuscht ist Jürgen Rüstau von den Tauchaern, die bei den Veranstaltungen in der letzten Zeit kaum noch gesehen wurden. „Dabei mache ich doch die Kultur ja eigentlich nur für Taucha“ merkte er dazu an. Für die Gaststätte wird ein Nachfolger gesucht, wo sich Rüstau vielleicht doch mit kulturellen Veranstaltungen einbringen kann. Aber erst einmal braucht er eine schöpferische Pause.

Doch bis Ende März werden im Esprit mit Two Roses (24.02.), Stephan Langer (27.2.), Gaby Rückert und Ingo Koster (18.03.) noch einmal bekannte Künstler erwartet, die entscheidenden Anteil an der Attraktivität des kulturellen Kleinods in Taucha hatten. Zum Finale steigt dann noch die 13. Auflage der Lesereihe „Leipzig liest in Taucha“ im Rahmen der Leipziger Buchmesse. Auch Stephan Langer, der in den letzten Jahren mehrere Male im Café gespielt hat, bedauert das Wegbrechen einer Auftrittsmöglichkeit die in dieser Form sonst seiner Meinung nach kein anderer Veranstalter bietet. „Die intime Atmosphäre im Esprit wird mir fehlen“ setzte er hinzu. Mit Sicherheit nicht nur ihm. Auf jeden Fall ist die Schließung des Kulturcafes ein erheblicher Einschnitt in Tauchas Kulturlandschaft. Hoffentlich nicht für immer.

Nachtrag:
In einem Facebook-Kommentar betont Hans-Jürgen Rüstau, dass er für die Schließung ausdrücklich Niemanden die Schuld gibt. Für ihn waren es 12 schöne Jahre und alles hätte seine Zeit.


Veröffentlicht am 17.02.17 auf www.taucha-online.de