Musikalische Farbtupfer treffen auf Wortwitz
Im Tauchaer Café Esprit sind „Melankomiker“ zu Gast

Die Melankomiker Norman Daßler und Jürgen Denkewitz (von links) im Café Esprit in Taucha.Am Samstag Abend stellte im Tauchaer Kulturcafé Esprit das bekannte Leipziger Liederkabarett „Die Melankomiker“ ihr aktuelles Programm „Männer to go“ (Männer zum Mitnehmen) vor. Heute, wo es alles zum Mitnehmen gibt, fragen sich die „Melankomiker“ Jürgen Denkewitz und Norman Daßler, warum nicht auch die Männer mitzunehmen sein sollten. Eingangs ihres zweistündigen Programms stellten die beiden die provokante Frage: „Männer, muss es so etwas wirklich geben?“, um sich dann gegenüber der Frauenwelt selbst als die Herren der Schöpfung anzupreisen. Das verspricht viel Spaß und den gab es im ausverkauften Kulturcafé auch zur Genüge. Wenn sich Denkewitz und Daßler gegenseitig auf die Schippe nehmen, springt der Wortwitz und die Ironie in ihren Texten sofort auf das Publikum über. Die Texte stammen aus der Feder von Denkewitz, während die Musik eine Gemeinschaftsproduktion ist. Hier spürt man aber die Handschrift von Norman Daßler. Der ausgebildete Musiker, der auch in andere musikalische Projekte involviert ist, versteht es geschickt mit Gitarre, Akkordeon und Mandoline so manchen musikalischen Farbtupfer zu setzen und im Laufe des Programms ein ebenbürtiger Gegenpart zu Denkewitz zu sein. Damit tritt Daßler in die Fußstapfen von Waldemar Rösler, der jahrelang an der Seite von Jürgen Denkewitz stand, aber in der letzten Zeit beruflich bedingt kürzer treten musste und nicht mehr bei allen Programmen mitwirkt. Mit ihren Programmen fahren sie nicht nur durch das ganze Land (von der Ostsee bis nach Hessen), sie arbeiten auch intensiv an einem neuen Programm, und ihre neue CD „Lustige Objekte“ ist gerade erschienen.

Dem dankbaren Publikum hatte der Abend augenscheinlich sehr gut gefallen. Stani Schmidt aus Leipzig, die die Melankomiker“ nun schon zum vierten Mal und davon zweimal im Café Esprit erlebt hat, lobte nicht nur die tollen Ideen, sondern auch die Vielseitigkeit der Musik und der Instrumente. „Darauf muss man erst einmal kommen“ meinte sie noch ganz beeindruckt vom Programm. Dagegen hätte sich Hendrik Neef aus Brandis noch mehr frauenfeindliche Pointen gewünscht. „Deshalb bin ich eigentlich gekommen“, meinte er mit einem Augenzwinkern.

Veröffentlicht in der Leipziger Volkszeitung (LVZ) Lokalseite Schkeuditz/ Taucha vom 11.02.2014 (lvz110214 (pdf, 221 KB) )