Premiere ohne Lokalkolorit
Kabarett blickt über Tauchaer Tellerrand

Neu im Kabarettisten-Dreiergespann Rüstau-Meier-Pohlers: Tina Ullrich.Am Rosenmontag hatte das neue Kabarett-Programm des „Tauchaer Brettl“ Premiere. Der Name des Programms „Mitesser“ verriet es schon: Das Publikum war an diesem Abend rund ums Kochen, Trinken und Schunkeln auch zum (Mit-)Essen eingeladen. In der Tat versuchten die Kabarettisten Hans-Jürgen Rüstau, Tobias Meier, Lutz Pohlers sowie erstmals Tina Ullrich als Assistentin, auf der Bühne zu kochen. Köstlich, als Rüstau und Meier das Rezept einer Elefantencremesuppe erklärten, wozu man Wasserbüffel leider nicht verwenden könne. Wasserbüffel, die in Taucha tatsächlich vorhanden sind, blieben im Programm dann auch fast der einzige direkte Bezug auf Tauchaer Themen, wobei das „Brettl“ sonst für lokal kolorierte Themen bekannt ist. Meier meinte dazu: „Das haben wir bewusst gemacht, wir wollten einfach auch mal zeigen, dass es noch etwas anderes gibt“. Das ist den Hobby-Kabarettisten auch vorzüglich gelungen.

Herrlich der Sketch von zwei älteren Männern (Rüstau und Meier), die im Altersheim in Gegenwart einer fürsorglichen Schwester (Tina Ullrich) plötzlich feststellten „Trübsal ist nicht alles, was man blasen kann und bei so einer hübschen Schwester würde es sich lohnen, alt zu werden“. Ullrich ist es im Laufe des Programms und gerade bei diesem Sketch gelungen, sich in die Rolle der Krankenschwester und Kabarett-Assistentin hineinzuspielen. Dabei war es für die Sachbearbeiterin in einem Handwerkerservice der erste öffentliche Auftritt als Kabarettistin. Die „One Man Big Band“ des Abends alias Lutz Pohlers meinte: „Wir wollten bewusst eine optisch aufwertende und erotische Komponente ins Programm bringen.“ „Sie hat das Kabarett-Gen“, ergänzte Tobias Meier. Hat sie!

Für den bekannten Tauchaer Rundfunk- und Fernsehmoderator Roman Knoblauch war es ein „sehr kurzweiliges und unterhaltsames Programm und das Beste, was ich bisher gesehen habe“. Hubert Goebel hatten es vor allem die Lieder angetan: „Drei Tage haben wir Faschingslieder geübt, aber leider ist am Aschermittwoch alles vorbei“. Ist es aber nicht. Das neue Programm des „Tauchaer Brettl“ soll, obwohl es noch keine festen Termine gibt, ein festes Programm am Sonnabendabend werden.

Veröffentlicht in der Leipziger Volkszeitung (LVZ) vom 15.02.2013, Stadtleben-Nord, S. 9 (lvz150213 (pdf, 108 KB) )