LVZ-Wahlforum zur Leipziger OBM-Wahl streifte auch für Taucha interessante Themen
R. Hobusch, B. Höll, H. Wawrzynski, J. Emendörfer, B. Jung F. Ekardt, D. Feierabend (v.l.), Am 27. Januar findet in Leipzig die Wahl des Oberbürgermeisters statt. Insgesamt bewerben sich 5 Kandidaten und eine Kandidatin für den Rathaussessel: Amtsinhaber Burkhard Jung, der scheidende Polizeipräsident Horst Wawrzynski, die Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Höll, der Klimaforscher Prof. Dr. Felix Ekardt sowie die Juristen Rene Hobusch und Dirk Feiertag. Grund genug für die Leipziger Volkszeitung (LVZ) am 10. Januar im Gewandhaus ein Wahlforum mit allen Kandidaten zu organisieren. Aus der Vielzahl der angesprochenen und diskuitierten Themen seien exemplarisch nur zwei herausgegriffen, die auch aus Tauchaer Sicht von großer Bedeutung sind: Nachtflugverbot am Flughafen Leipzig/ Halle und um die weitere Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

Während Barbara Höll sich klar und deutlich für ein Nachtflugverbot einsetzte, entgegnete Horst Wawrzynski sachlich und nüchtern: “Wir haben ein höchstrichterliches Urteil zum 24-Stunden-Betrieb, das müssen wir akzeptieren”. Aber natürlich setze er sich für eine gleichmäßige Auslastung der Landebahnen Nord und Süd in der Nacht ein und für eine kurze Südabkurvung. Zudem muß noch der Lärm am Boden verringert werden. Burkhard Jung betonte zum Thema "Wir haben nur eine Chance in Leipzig, die Wirtschaft muss weiter wachsen, sonst versündigen wir uns an der Zukunft" und auch Rene Hobusch unterstrich: "Mit mir wird DHL nicht in Frage gestellt". Dagegen hielt der freie Kandidat Dirk Feiertag Jung alternativloses Denken vor. Mit Blick auf die Wirtschaftsförderung und auch in diesem Zusammengang ergänzte Wawrzynski noch: "Je besser es der Wirtschaft gehe, desto besser gehe es der Stadt".

Zum Thema Personennahverkehr unterbreitete Dirk Feiertag seinen Vorschlag von einem fahrscheinlosen ÖPNV, der durch eine Bürgerabgabbe refinanziert werden soll. Allerdings müssen dafür landesrechtlich Rahmenbedingungen geschaffen werden, räumte er ein. Für Burkhard Jung gehören die Städte und Gemeinden rings um Leipzig einfach mit dazu, womit er aber nicht an eine Eingemeindung denke. Auf konkrete Nachfrage des Online-Magazins bekräftigte Jung: "Die Straßenbahn fährt weiter nach Taucha".

Für den Leipziger Gerd Queißer wurde auf dem Wahlforum zu viel polemisiert. "Es muss um das eigentliche Thema der OBM-Wahl gehen und nicht um einzelne private Probleme". In der Tat, LVZ-Chefredakteur Jan Emendörfer, der die Veranstaltung im vollbesetzten Mendelssohnsaal moderierte, mahnte die Kandidaten auch manchmal an, konkrete Beispiele zu nennen. Zum Schluß konnten die Besucher selbst fragen an die Kandidaten stellen und nutzten das auch reichlich. Dabei wiesen sie zum Teil in scharfer Form auf Missstände in der Stadt (z.B. leerstehende Häuser in Grünau, Armut) hin. Man kann gespannt sein, wie die Wahl in reichlich zwei Wochen ausgeht und ob nicht vielleicht doch wie zuletzt 2006 eine zusätzliche Stichwahl erforderlich wird, wenn keiner der Kandidaten mehr als 50% der Stimmen auf sich vereinigt.

Veröffentlicht am 11.01.13 auf www.taucha-online.de