Die Liebe ist ihr schönstes Gift - Annekathrin Bürger

Zur nunmehr 38. Blauen Stunde des Kunst- und Kulturvereins Taucha war am Mittwoch Abend die bekannte Schauspielerin Annekathrin Bürger zu Gast. Mitgebracht hatte sie nicht nur ihre Autobiografie "Der Rest der bleibt", die sie zusammen mit Kerstin Decker geschrieben hat, sondern auch ihre erste eigene CD "Liebe ist das schönste Gift". Die CD ist ihr persönliches Geschenk zu ihrem 75. Geburtag im April und enthält Liebeslyrik und Lieder um die Liebe ausschließlich von Frauen gemacht. Auf Wunsch vom Moderator Tobias Meier erklang dann der Titel "Zeit für Zärtlichkeit" zu Beginn des Gesprächs- und Leseabends . Kurz unterhielt sich Annekathrin Bürger dann mit Tobias Meier und erzählte aus ihrem Leben: Von ihrer Kindheit in Dessau, ihrem Vater Heinz Rammelt, der mit Hans-Joachim Preil befreundet war, ihrem Bruder Olaf Rammelt, der ihre Familiengeschichten "Geliebte Ostsee" mit Zeichnungen illustrierte. Die Familiengeschichten sind vor Kurzem auch als Hörbuch erschienen. Dann konfrontierte sie Tobias Meier mit einem Zitat des bekannten DDR Theaterautoren Rudi Strahl, der über sie geschrieben hatte "die in den Jahren an Talent zu und an Tailenweite abgenommen hat". Schlagfertig und auf natürliche Art konterte sie mit Blick auf Meier: "Ich hoffe, bei Ihnen ist es mal genauso". Meier, der die Bürger vorallem von ihrer Rolle als als Waschfrau Frederike im "Tatort" (1999-2006) kennt, wollte wissen, ob es für sie nicht peinlich gewesen wäre, diese kleine Rolle zu spielen . "Der Tatort war ein Segen, weil wir nach der Wende doch etwas stiefmütterlich behandelt worden", meinte die Bürger dazu und sie hätte versucht mit ein bißchen Talent die Rolle aufzuwerten.
Im zweiten Teil der "Blauen Stunde" stellte sie ihre Autobiografie "Der Rest der bleibt" mit mehreren Lesungen vor. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme faszinierte sie die dabei die Zuschauer im ausverkauften cafe esprit, z.B. wie sie nach der Teilnahme am Moskauer Filmfest im Juli 1961, wo sie auch Elisabethn Taylor und Gina Lollobrigida traf, in die Trostlosigkeit der Realität ihrer Berliner Wohnung zurück kehrte. Natürlich ging es da auch um ihren Mann - den unvergessenen Rolf Römer - und sie las aus einem Brief an ihn aus dem Jahre 1964, wo sie sich über Drehbuch und Dreharbeiten zum Deutsch-Jugoslawischen Gemeinschaftsfilm "Mörder auf Urlaub" beschwerte. Unglaublich aber wahr auch die Geschichte aus dem Buch, wie ihr es quasi in aller letzter Minute mit einem Brief an den DDR-Staatsratsvorsitzden Erich Honecker gelungen ist die Sprengung des Regierungspalais August des Starken in Dresden 1982 zu verhindern. Engagiert und eingemischt hat sie sich auch nach der Wende. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Rolf Römer gründete sie den Verein "Kinder vom Don", der russische Waisenkinder unterstützt. Auch wenn das Projekt inzwischen beendet ist, weil es den Kindern besser geht freut sie sich immer wieder, wenn die Kinder anriefen. In ihrer Autobiografie erzählt Annekathrin Bürger über sich selbst, zumeist in der dritten Person, was doch zunächst etwas verwundert. Bewusst wollte sie damit Dinge, die sie auf ihre Art und Weise so nicht schreiben konnte und von der Journalistin Kerstin Decker geschrieben worden, von ihren eigenen Texten abgrenzen, die natürlich in der Ich-Form stehen.
Natürlich hatten die Besucher auch die Gelegenheit das Buch "Der Rest der bleibt" bei Anke Kauffmann von der Buchhandlung Leselaune zu kaufen und sich von Annekathrin Bürger signieren zu lassen. Auch ein paar CDs hatte die Bürger mitgebracht. Der Musiker Lutz Pohlers war begeistert von der Ausstrahlung der Schauspielerin. "Toll wie sie noch Power und Erotik rüber bringt" sagte er dazu. Auch Anke Kauffmann war mehr als begeistert: "So cool möchte ich mit 75 auch noch sein". Ein unvergesslicher Abend im Tauchaer Kulturcafe neigte sich dem Ende entgegen.
Veröffentlicht am 24.05.12 auf
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mkudra am 25. Mai 12
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Taucha macht eigene Museumsnacht
Schlossverein gewährt zu später Stunde Einblicke in viele Räume auf Schlossareal

Die 13. Museumsnacht in Leipzig und Halle am vergangenen Sonnabend hatte der Schlossverein Taucha zum Anlass genommen, um seinerseits ein eigenes Angebot - bei sehr langer Öffnungszeit - mit der Möglichkeit, viele Räume auf dem Schlossareal zu besichtigen, anzubieten. "Ohne Integration in das offizielle Programm der Museumsnacht wollten wir einfach mal testen, ob es für solche Veranstaltung einen Bedarf gibt", erläuterte Schlossvereinsvorsitzender Jürgen Ullrich. Deshalb gab es bei der Museumsnacht auch kein Rahmenprogramm. Das gibt es dann zur langen Schlossnacht "Beim Burgvogt zu Gast" am 16. Juni. Am Ende ist das Konzept aufgegangen, denn insgesamt konnte man 71 Besucher begrüßen. Eine ordentliche Resonanz für das erste Mal, meinte Ullrich.
Kostenfrei zugänglich waren an diesem Abend auf dem Schlossgelände die Galerie, der Weinkeller, die Kulturscheune und das Rittergutsmuseum im Herrenhaus. Auch der Fundus des Heimatmuseums mit einer Vielzahl von Haushaltgeräten, Waschtrögen und Fahrzeugen aus früherer Zeit war zu besichtigen. Das hatte die Stadtverwaltung Taucha kurzfristig ermöglicht. In der Galerie war die vor kurzem eröffnete Ausstellung "Menschliches" von Peter Franke zu sehen, wobei der Künstler eine Stunde persönlich anwesend war. Im Weinkeller lagert, wie nicht anders zu erwarten, "unser Schatz": alle Weine vom Tauchaer Weinberg am Schlossberg, wie Susanne Ullrich erläuterte.
"Die Kulturscheune steht zur privaten Nutzung vor allem wegen der Lärmbelästigung ab August leider nicht mehr zu Verfügung", erläuterte Jürgen Ullrich. Zudem werde der Pachtvertrag mit der Stadt nicht verlängert. Trotzdem wird es auch in Zukunft Veranstaltungen in der Kulturscheune geben, wie der Schlossvereinsvorsitzende ausdrücklich bestätigte. Im Rittergutsmuseum, dem Einzigen dieser Art in Deutschland, weil dort nur ausgestellt wird, was zum Areal gehört oder sich mit dessen Historie beschäftigt, befindet sich seit Kurzem auch ein Falke. "Da die Falknerei im Mittelalter eine beliebte Jagdform unter den hohen Herrschaften war, ist nicht auszuschließen, dass die ehemaligen Schlossherren von Haugwitz ebenfalls Falkner waren", sagte Jürgen Ullrich dazu.
Auf Anregung der Besucher sollen nun bis zum Tag des offenen Denkmals am 9. September alle Gebäude beschriftet sein und ein Faltplan im 3D-Druck erstellt sein. Auch eine zweite Anregung liegt im Fokus des Vereins: Die Schau- und Informationstafeln des Rittergutsmuseums erscheinen noch in diesem Jahr im handlichen A5-Format als Leseheft zum Mitnehmen.
Veröffentlicht in der Leipziger Volkszeitung (LVZ) vom 07.05.2012, Lokalseite Schkeuditz-Taucha S. 24 und auf
www.lvz-online.de
mkudra am 07. Mai 12
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Auf den Spuren eines Malers, dem das "Menschliche" so am Herzen liegt

Mitten im Raum der Galerie des Rittergutsschlosses liegt (s)ein Statement, ein Grabstein mit der Aufschrift "Mensch". Etwas ungewöhnlich für eine Ausstellung mit dem Thema "Menschliches". Der Künstler Peter Franke erläutert dazu: "Es passieren Dinge, die mich zum Verzweifeln bringen. Der Stein ist deshalb auch als Wutaubruch zu verstehen". Dabei interessiert ihm das Thema "Mensch" brennend, was sich auch in seinen Bildern niederschlägt. Er porträtiert den Menschen als "Individuum mit all seinen Sehnsüchten und Leidenschaften, Ängsten und Hoffnungen im Zusammenhang mit seiner gesellschaftlichen Stellung", wie es auch in der Ankündigung der Vernissage zur Kunstausstellung "Menschliches" heißt.
Zur Eröffnung der Vernissage am vergangenem Samstag erzählte der Vorsitzende des Fördervereines Schloss Taucha, Jürgen Ullrich eingangs wie er zu Pfingsten im vergangenem Jahr freundlich im Atelier des Künstlers in der Eilenburger Str. empfangen wurde. "Schauen sie sich in Ruhe um, dann könen wir reden" sagte Franke zu ihm. Ullrich schaute sich um und war mehr als erstaunt. Überall sei der Atem von Bernhard Heißig zu spüren, dessen Schüler Franke war. "Der Betrachter spürt nahezu den Hauch des Ringens um ein Thema, die Schaffensnot, die der Maler durchleidet", so Ullrich weiter. Es gelingt ihm den ansonsten sehr bescheidenen und zurückhaltenden Maler und Grafiker zu einer Ausstellung zu überreden. In einer Laudatio zur Vernissage erläuterte Frankes Künstlerkollege Rüdiger Bartels zunächst, wie er und seine Frau den Maler vor etwa 8 Jahren kennen lernten, wo sie gerade dabei waren ihren Traum von einem eigenen Künsterrestaurant zu verwirklichen. "Ohne ihn wäre unser Kunstwerk "Klosterrestaurant" nicht so geworden, wie es heute ist", lobte Bartels Frankes Engagement. Bartels lädt die Anwesenden auf mit zu gehen auf eine Reise durch ein Künstlerleben: "Peter Franke ist ein Mensch, ein Maler ein Künstler. Lassen sie sich ein auf seine Bilder und stellen sie Fragen, die sind wichtiger als die Antworten". Da das künstlerische Schaffen von Peter Franke immer mit guter Musik verbunden ist, musizierten Musiker des Rundfunksinfonie- und Gewandhausorchsters zu Ehren des Malers und gaben der Vernissage einen würdigen Rahmen.
Die Malerin Monika Renk, die zur Zeit im Eiscafe eine eigene Ausstellung hat, urteilte über die Bilder von Peter Franke: "Jedes Bild hat einen eigenen Charakter, es ist großartig, überwältigend". Spontan meldet sie sich bei Franke an, bei ihm Potraitstunden zu nehmen.
Die Ausstellung "Menschliches" ist Peter Frankes 1. Ausstellung in der Parthestadt. "Man muss schon ausreichend viel Material haben und das Gefühl haben, damit auch in die Öffentlichkeit zu gehen", erläuterte Franke gegenüber dem Online-Magazin seine Zurückhaltung. Die Ausstellung ist noch bis zum 3. Juni in der Galerie des Rittergutsschlosses zumindest an jedem Wochenende von 14 bis 16 Uhr zu sehen. Die ausgestellten Werke können auch käuflich erworben werden.
Veröffentlicht am 29.04.12 auf
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mkudra am 30. April 12
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Mit dem Tauchaer Verlag auf den Spuren von Hironymus Lotter, dem Baulöwen von Sachsen

An historischer Stelle, dort wo vor mehr als 1000 Jahren Tauchas Herz zu schlagen begann und wo vor 500 Jahren ein Schloss gebaut wurde und in dem vor 400 Jahren der sächsiche Kurfürst Georg I. zu Gast war, eröffnete Prof. Dieter Nadolski die Premiere des soeben druckfrisch in seinem Verlag erschienenen Buches von Susan Hastings: "Hieronymus Lotter - der Baulöwe von Sachsen". Diesen historischen Bezug hatte Nadolski bewusst gewählt, wollte er doch von der Autorin wissen, ob Lotter vielleicht auch beim Wiederaufbau des durch einen Brand 1533 vernichteten Tauchaer Schlosses mitgewirkt haben könnte. Aber Hastings musste den Professor enttäuschen: "Dafür gibt es keinen Beweis".
So stand im Mittelpunkt des vom Förderverein Schloss Taucha und dem Heimatverein in Zusammenarbeit mit dem Tauchaer Verlag organisierten Abends das Leben des Hieronymus Lotter, der einst als Nürnberger nach Sachsen kam um schließlich ab 1533 als Bürger/ Baumeister und Bürgermeister in der Messestadt Leipzig bis 1574 zu wirken. Besonders das Alte Rathaus ist mit Lotter eng verbunden, das 1556/ 57 in nur 9 monatiger Bauzeit unter seiner Leitung errichtet wurde. Dabei war Lotter aber eher Bauleiter als Architekt, wie Susan Hastings bei ihren Recherchen herausgefunden hat. Doch der Bau der Augustusburg bei Chemnitz, der Siegesburg vom sächsischen Kurfürst August I. sollte ihm zum Verhängnis werden. Er tanzt auf zu vielen Hochzeiten, muss sich hochverschulden, um den Bau vorfinanzieren zu können, um schließlich mit anzusehen, wie ein italienischer Baumeister mit dem weiteren Bau betraut wurde. Seinen schnellen Aufstieg hatte Lotter der kurfürstlichen Gunst zu verdanken, doch der Streit um die Augustusburg leitete den tiefen Fall des Baulöwen ein. Susan Hastings ist es mit diesem ihren neusten Buch gelungen eine "kurzweilige, sehr lesbare Geschichte zu schreiben ohne ganz auf historische Wahrheiten Rücksicht nehmen zu müssen" wie Ulrich Becker, Vorsitzender der Hieronymus-Lotter-Gesellschaft feststellte. Becker hat das Geleitwort zum Buch geschrieben. Er und Jürgen Ullrich vom gastgebenden Schlossverein konstatiertren schnell Gemeinsam- keiten in den Zielen der beiden Vereine, Geht es der Lotter-Gesellschaft um die Förderung des Stadtgeschichtlichen Museums im Alten Rathaus, kümmert sich der Schlossverein um Erhaltung und Ausbau des Tauchaer Rittergutsschlosses. Als Dankeschön überreichte Becker an Ullrich die Festschrift zum 10-jährigen Bestehen der Hieronymos-Lotter-Gesellschaft. "Wir würden es gerne sehen, wenn auch aus Taucha Stifter nach Leipzig kommen würden, warb Becker für seine Gesellschaft. Ullrich umriss die Sanierung des Herrenhauses auf dem Schlossgelände und den Gräbern der Völkerschlacht von Manteufel und Bogue als weitere vordinglichste Aufgaben des Tauchaer Schlossvereins. Übrigens, erhält der Schlossverein einen Euro für jedes verkaufte Buch zur Sanierung der beiden Denkmäler auf dem Tauchaer Friedhof, wie Prof. Nadolski informierte.
Musikalisch wurde der Abend erstklassig durch Sandra Großmann umrahmt, die auf nachgebauten mittelalterlichen Instrumente für die entsprechende Stimmung im historischen Ambiente sorgte. "Als Tauchaer kann man Stolz sein, dass ein Verlag so etwas leisten kann", fasste Bernd Schneeweiß seine Eindrücke in Worte.
Veröffentlicht am 27.04.12 auf
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mkudra am 30. April 12
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Vernissage mit Lyrik und Musik beendet den Lesemarathon

Zum Abschluß der Lesereihe "Leipzig liest in Taucha" gab es gleich eine dreifache Premiere. Die gelernte Physiotherapeutin Anja Lehmann präsentierte ihren ersten Gedichtband "Was bleibt", der 2011 in der Druckerei Otto erschien. Passend zu ihren Gedichten hat sie im Buch auch eigene Grafiken vorwiegend Tuschezeichnungen gemalt. Die Lesung war zugleich die Vernissage zur Ausstellung "Spiegelwasserlicht" mit Grafiken aus dem Buch, die bis Ende April im cafe esprit zu sehen ist. Und dann stand mit dem Gitarristen, Komponisten, Arrangeur und musikalischen Leiter Uli Singer ein Profi an ihrer Seite. Der Auftritt im cafe esprit war zugleich ihr erster gemeinsamer öffentlicher Auftritt. "Ich hatte mal Lust auf was Neues" sagte Anja Lehmann, die im vergangenem Jahr noch mit drei anderen Musikern aufgetreten ist, und ergänzt "Uli spielt so hervorragend Gitarre". Die Beiden haben sich über das Internet kennen gelernt und alles hat mit Anjas Geschichten angefangen, aber nur Text das war ihr doch zu langweilig. In der Tat sind es die Bilder, die Worte die Anja Lehmann verwendet, die ihre Gedichte so einzig artig nachdenklich machen, ein Eindruck der durch die Flamencogitarre von Uli Singer noch unterstrichen wird. Und doch wirkt Uli Singers Gitarrenspiel als Begleitmusik zu Anja Lehmanns Gedichten teilweise als zu vordergründig und zu laut. Auch die Musikpassagen zwischen den Gedichten erscheinen vorallem im ersten Teil der Lesung als künstlich in die Länge gezogen. Trotzdem ist Clemens Morgenstern, der die Entwicklung von Anja Lehmann seit ihren Anfängen verfolgt hat, begeistert. Er ist fasziniert von Lehmanns Entwicklung und resümiert über ihren Auftritt: "Die Kombination mit der Gitarre brachte eine Schwingung in den Raum, so dass jeder bewegt ist".
Insgesamt ziehen Hans-Jürgen Rüstau und Tobias Meier vom Kunst- und Kulturverein Taucha ein positives Resüme der diesjährigen Lesereihe "Leipzig liest in Taucha". Nach Rüstaus Worten hat Franziska Troegner am Samstag Abend alle Erwartungen erfüllt und Susan Hastings und Henner Kotte wussten durch eine brillante Vortragsweise zu überzeugen. Auch die Lesung am Freitag Abend in Miras Wollkombinat war gut besucht. Auf jeden Fall wird es im nächsten Jahr mit "Leipzig liest in Taucha" weiter gehen. "Da sollen sich die Tauchaer Vereine mehr beteiligen und die Lesungen unterstützen", blickt Hans-Jürgen Rüstau schon optimistisch voraus.
Veröffentlicht am 18.03.12 auf
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mkudra am 19. März 12
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Schauspieler sind auch nur Menschen" - die Bellmanns zu Gast im cafe esprit

Anfang Dezember, zur Eröffnung der Ausstellung "Blaue Stunde" mit Bildern aus dem Theatermilieu seiner Frau Astrid Höschel-Bellmann hatte er es versprochen: "Zur Finnissage komme ich mit einem Kishon-Abend zurück". Er hat Wort gehalten: Dieter Bellmann. Der sympathische Prof. Simoni aus der bekannten Fernsehserie "In aller Freundschaft" hatte schnell die Zuschauer im ausverkauften cafe esprit auf seiner Seite, als er Theatergeschichten aufgeschrieben von Epahraim Kishon "dem Weisen mit der Narrenkappe", wie ihn Bellmann bezeichnete, auf vergnügliche Art und Weise vortrug. An seiner Seite Stephan König, der Mitbegründer der Künstlergruppe "artentfaltung" und Leiter des LeipJAZZig-Orkesters, am Klavier oder besser Keyboard. Gekonnt verstand er es die Texte augenzwinkernd musikalisch zu kommentieren und dabei bewusst Motive aus bekannten Stücken, wie z.B. "Wenn ich einmal reich wär" zu verwenden. Dieter Bellmann hat sich Kishons Satire "Kein Applaus für Podmanitzki" ausgesucht. In der Person des mittelmäßigen Schauspielers Jarden Podmanitzki gewährt der bekannte israelische Schriftsteller darin Einblicke hinter die Kulissen der schillernden Theaterwelt, wie man z.B. ein Schauspieler den Regisseur systematisch zum Wahnsinn bringen kann, dass Ovationen keine Krankheit sind – und warum Schauspieler niemals heiraten dürfen ... Auf der einen Seite charakterisiert Kishon darin das Theater als "großartigste Erfindung, die dem menschlichen Geist verunglückt sind", auf der anderen Seite analysiert er "Das Theater liegt im Sterben" und findet nur noch im Zuschauerraum statt. Mitten in diesem Irrenhaus Theater steht Podmanitzki, der immer mehr erkennen muss, dass das Theater seine eigenen Gesetze hat und keinem einen ausreichenden Lebensunterhalt bietet, einem mittelmäßigen Schauspieler mit großen Rollen auf kleinen Bühnen gleich gar nicht. Köstlich als Bellmann die 5 Tage aus dem Leben eines mittelmäßigen Schauspielers so vortrug, als hätte Ephraim Kishon selbst auf der Bühne im Kulturcafe gestanden.
Die Kombination von Lesung und Musik ist bei den Zuschauern besonders gut angekommen. "Die Übergänge zwischen den Stücken waren sehr gekonnt, das passt zusammen", meinte Fam. Hering dazu. Auch Astrid Höschel-Bellmann war mit der Resonanz auf ihre Ausstellung im cafe esprit zufrieden, dass viele extra wegen ihren Bildern angereist wären und sich Kollegen, wie die Schauspielerin Katy Karrenbauer sehr positiv geäußert haben. Literarisch aber auch musikalisch geht es ab Mittwoch weiter im Kulturcafe mit "Leipzig liest in Taucha", der bekannten Lesereihe im Rahmen der Leipziger Buchmesse.
Veröffentlicht am 11.03.12 auf
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mkudra am 16. März 12
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Schweben wie auf einer Wolke - Liebeslyrik zum Valentinstag

Am Valentinstag, dem Tag der Liebe hatten im voll besetzten cafe esprit wieder die Liebeslyriker das Wort. Das Motto "Die Liebe ist eine Himmelsmacht" vereinte Hans-Jürgen Rüstau, Matthias Kudra, Edelgard und Martin Langer, Matthias Böhlmann und Dagmar Ebert zu einem literarischen Abend rund um das Thema Nummer Eins. Zu Anfang versuchte Hans-Jürgen Rüstau eine wissenschaftliche Definition der Liebe als ein Gefühl der Zuneigung um dann in seinen "Ozean der Gefühle" abzutauchen. Edelgard und Martin Langer, die "Fiff'schen Gaffeesachsen", setzen da u.a. mit der "Säck'schen Loreley" und der "Leipzscher Baggarole" von der sächsichen Mundartdichterin Lene Voigt eine paar musikalische Glanzpunkte. Mit den Gedichten "Mein Liebster ist ein Vagebund" und vorallem mit "Die Straße der Kindheit" bei ihrem gemeinsamen Auftritt mit Matthias Kudra bewiesen sie eindrucksvoll, dass Lene Voigt auch hochdeutsch schreiben konnte. Matthias Böhlmann stellte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt die Frage" Was nützt die Liebe" um sie dann mit den Worten "Sie ist das Schwerste und Eigenartigste was es gibt" zu beantworten. Es war schon beeindruckend wie der erst 24-jährige Böhlmann die Liebe auf seine Art und Weise reflektierte. Witzig ging es weiter mit einem Dialog zwischen Dagmar Ebert und Hans-Jürgen Rüstau über ein Liebesprogramm, das auf der eigenen Festplatte installiert werden sollte und sich doch nur durch Inanspruchnahme eines Call Centers installieren ließ.
"Bei diesem Worten zur kalten Jahreszeit wurde es einem so richtig warm ums Herz" fasste Gabi Böhlmann ihre Eindrücke von diesem Abend in Worte. Gunter Riedel ergänzte "Das Programm war breit gestreut, die Mischung macht es eben".
Literarisch geht es am 25. Februar weiter mit dem Programm "Wenn die Flocken fallen" und natürlich am 29. Februar zur nächsten Lesebühne Taucha.
Veröffentlicht am 14.02.12 auf
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mkudra am 15. Februar 12
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Wetterpropheten im Musikcafe - "Take it Naked"

Wetterprophen sind sie nun wahrlich nicht, "Take it Naked", denn ausgerechnet am Tage ihres Auftritts zum Musikcafe herrschte sibirische Kälte mit über 10 Grad unter Null. Eigentlich fast logisch, dass da nur die eingefleischten Fans des Duos den Weg ins warme cafe esprit fanden. Der Name "Take it naked", was frei übersetzt "Nimm es pur" bedeutet ist für Ingo Paul und Sabine Martick Programm, sprich sie spielen die Songs entblößt, entledigt, ohne künstliche Effekthascherei wie z.B. Rhythmuscomputer. Musikalisch wollen sie sich nicht festlegen lassen, spielen einfach die Lieder, die Ihnen gefallen. So interpretieren Sie jazzige Lovesongs, z.B. von den Eurythmics, Sade, Anouk, Rocksongs von U2, Whitesnake, Tracy Chapman und Sheryl Crow, aber auch Lieder von Ulla Meinecke oder Veronika Fischer, und auch Chansons von Charles Aznavour und Milva. Zum Gedenken an den in Taucha unvergessenen Hans "Erbse" Moser spielten sie "It wasn't me", ein Song, der für den ehemaligen Bassisten von "Eisenheinrich" zu seinen Lieblingsliedern gehörte. Dabei konnte Sabine ihre ernormen stimmlischen Qualitäten unter Beweis stellen. Und Ingo glänzte gleich anschließend mit dem Hansi Biebl Song "Es gibt Momente". Kein Wunder, denn sowohl Sabine als als auch Ingo sind noch mit anderen musikalsichen Projekten unterwegs. Während Ingo Bassist bei "Four Roses" ist, singt Sabine noch bei "Feelmen – The Soul Orchestra" und bei P70 mit. Aber "Take It Naked" ist ihre Seele, ein Projekt das die Beiden schon fast 10 Jahre verbindet. "Aber uns verbindet nicht nur die musikalische Laufbahn" gestand Sabine, um damit den Ulla Meinecke Song "Für Dich tu ich fast alles" anzukündigen...
Jochen Heinecke, ein Fan des Duos, der die Beiden schon bei etlichen Konzerten in Leipzig und Taucha erlebt hatte, brachte den Abend mit den Worten "Auch der längste Weg durch Eis und Kälte war die herzerwärmende Musik des Duos wert" auf den Punkt. Ingo und Sabine hielten es da mit dem Stoppok-Lied vom Wetterpropheten, indem es u.a. heißt".. und woher der Wind weht ich bin kein Wetterprophet".
Die Reihe Musikcafe wird am Freitag, den 10.02. um 21 Uhr im cafe esprit mit "Wolfs Vision" fortgesetzt.
Veröffentlicht am 03.02.12 auf
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mkudra am 15. Februar 12
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"Weniger Asphalt - viel mehr Wald" - Aktionsbündnis B87n demonstrierte durch Leipzigs Innenstadt

Trotz regnerischen Wetters waren am Mittwoch Nachmittag über 100 Leute dem Aufruf des Aktionsbündnisses B87n gefolgt und demonstrierten durch die Leipziger Innenstadt. Ziel des Protestzuges vom Markt durch die Innenstadt und die Karl-Liebknecht-Straße war die Landesdirektion Leipzig des sächsischen Staatsministeriums des Innern, die direkt mit den B87n-Planungen befasst ist. Dort wurde stellvertretend auch für die sächsische Landesregierung und das sächsische Autobahnamt ein offener Brief des Aktionsbündnisses übergeben. Zum Bündnis B87n gehören der Autobahnstammtisch Sehlis, die Bürgerinitiative (BI) Pro Parthenaue e.V., die BI Alternative B87 e.V., die NABU Regionalgruppe Partheland und der Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V.

Thomas Becher von der Bürgerinitiative Alternative B87 e.V. erläuterte dem Online-Magazin das Anliegen der Demonstration: "Wir wollen mit dem Thema in die Leipziger Öffentlichkeit kommen und auf unsere Sache aufmerksam machen". Nach den Plänen der Landesdirektion Sachsen soll mit der B87n eine verkehrsgerechte und leistungsfähige Fernstraßenverbindung im Zuge der großräumigen Verbindungsachse Leipzig - Eilenburg - Torgau - und BAB 13 (Land Brandenburg) mit Fortsetzung in Richtung Frankfurt (Oder) - Posznan (Polen) geschaffen werden. Die von der Behörde bevorzugte Südvariante würde zwischen Taucha und Panitzsch das letzte größere unzerschnittene Landschaftsschutzgebiet zerstören und die innerstädtischen Verkehrsprobleme von Taucha keinesfalls lösen, hält das Aktionsbündnis B87n dagegen. Auch die als Alternative zur B87n betrachtete Trassenvariante nördlich von Taucha würde bei einer eventuellen Realisierung keine Abhilfe schaffen. "Es ist nicht gerechtfertigt dafür über 300 Millionen Euro an Steuergeldern auszugeben, wenn im Endeffekt nur wenige davon profitieren", ergänzte Thomas Becher. In der Tat hat eine manuelle Verkehrszählung 2010 seitens der Bundesanstalt für Straßenwesen nur 8.900 täglich zwischen Leipzig und Torgau verkehrende Kfz ergeben, womit die den Neubau-Planungen zugrundeliegenden Zahlen von 25.000 Kfz für 2015 unrealistisch galten werden. Statt dessen fordert das Aktionsbündnis den parallelen Ausbau der B2/S4 mit entsprechender Ortsumfahrungen für Kospa, Krostitz und Hohenossig sowie den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs zwischen Leipzig und Torgau. Heiko Thonig, Vorsitzender der NABU Regionalgruppe Parthenland berichtete stolz, dass es schon beim ersten Planungsschritt - der Teilfortschreibung - sowie beim zwischenzeitlich ausgesetzten Raumordnungsverfahren mehr als 4.400 Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern und eine lebhafte öffentliche Diskussion gab, in deren Ergebnis sich das Aktionsbündnis gründete. "Wir haben uns immer sachlich beteiligt, können aber auch anders", sagte er mit Blick auf den Demonstrationszug.
Die Polizei hat den friedlichen Demonstrationszug durch Leipzigs Straßen begleitet. Passanten säumten die Straßen und informierten sich an Hand von ausgegebenen Flyern über das Thema und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass das Aktionsbündnis noch weiter wachsen möge. Wir werden es weiter verfolgen.
Veröffentlicht am 19.01.12 auf
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mkudra am 20. Januar 12
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Gedanken galoppierten auf der Lesebühne Taucha
Kultur wird in Taucha auch zwischen den Jahren groß geschrieben. Am letzten Mittwoch eines jeden Monats treffen sich Literaturinteressierte zur Lesebühne des Kunst- Kulturvereins Taucha im cafe esprit. Warum nicht auch am letzten Mittwoch im alten Jahr hatte sich Hans-Jürgen Rüstau gesagt und er sollte Recht damit behalten. Immerhin 5 Autoren fanden den Weg ins Kulturcafe und stellten ihre Werke zur Diskussion. Diskussion ist das richtige Wort, denn zwischen den Vorträgen entwickelten sich interessante und spannende Gespräche über das soeben Gehörte und das macht den individuellen Reiz der Lesebühne Taucha, die sich immer mehr zu einem Literaturstammtisch entwickelt, aus.

Zu Beginn präsentierte Hans-Jürgen Rüstau sein Gedicht "Blaue Stunde" zur gleichnamigen Ausstellung der Malerin Astrid Höschel-Bellmann, die zur Zeit im cafe esprit zu sehen ist. Da galoppierten die Gedanken zu himmlischen Heeren, in der Dämmerung wenn die Schatten länger werden, wie es im Text heißt. Manchmal fällt es schwer sich für ein Gedicht zu entscheiden, meinte Anne Bormann und entschied sich dann für ihre "Reise im Winter". Darin schildert sie ihre Gedanken beim Blick aus dem fahrenden Zug durch eine Winterlanschaft. Uwe Bismark, der schreibende Lehrer aus Leipzig und Katzenvater wider Willen, hatte diesmal seine amüsante Geschichte von den Kaufgewohnheiten in einer DDR-Kaufhalle mitgebacht. Anke Kauffmann von der Buchhandlung "Leselaune" hatte wieder einen ganz besonderen Tipp parat. Sie empfahl den Bestseller "Aleph" des brasilianischen Schriftstellers Paulo Coelho, der am 03.01.2012 im Diogenes-Verlag in deutscher Übersetzung erscheinen wird. Darin schildert Coelho seine Eindrücke bei einer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn und das zu 100% autobiografisch. "Es wird Spaß machen, das Buch zu lesen", warb Anke Kauffmann schon mal vorab für das Buch.
Die nächte Lesebühne Taucha findet am 25.01.2012 um 20 Uhr im cafe esprit statt. Am 14. Februar gibt es dann einen Kulturstammtisch extra mit Liebeslyrik zum Valentinstag.
Veröffentlicht am 28.12.11 auf
www.taucha-online.de
mkudra am 29. Dezember 11
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