Donnerstag, 18. Juni 2015
Endspurt im Bür­ger­mei­ster-Wahl­kampf
Bekanntlich wird am 7. Juni ein neuer Bürgermeister gewählt. Die Kandidaten Antje Brumm (CDU) und Tobias Meier, gemeinsamer Kandidat von SPD, Die Linke, FDP & B90/ Die Grünen stellen sich diese Woche den Bürgern noch einmal der Diskussion.

Am Mittwoch, den 20.05.2015 in der Zeit von 9-12 Uhr lädt Frau Antje Brumm die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Taucha an ihren Wahlkamfpstand vor der Sparkasse ein. Gern möchte sie dabei mit den Bürgerinnen und Bürgern persönlich ins Gespräch kommen und über ihre Ziele für die Zukunft der Stadt Taucha unter dem Motto: ” MITEINANDER Tauchas Zukunft gestalten. Familienstadt für Jung und Alt. Attraktiver Wirtschaftsstandort. Im grünen Rahmen der Parthenaue.” informieren.

Bereits am Vorabend, den 19.05.2015 lädt Tobias Meier ab 18 Uhr zu einem Informations- und Begegnungsabend in die Vereinsgaststätte der SG Taucha 99, „Dritte Halbzeit“, ein. Dabei wird er über seine Motivation, seine Ideen, seine Vorhaben und Zielsetzungen sowie zu seiner Person informieren. Im Anschluss ist eine offene Frage- und Diskussionsrunde erwünscht. Darüberhinaus stellt er sich am Freitag, 22.05. von 15 bis 18 Uhr auf seinem Informatiions- und Begegnungsstand den Fragen der Tauchaer an der Sparkasse. Alle Tauchaer und Interessierten sind herzlich eingeladen.

Wie die LVZ informierte, wurden Antje Brumm und Tobias Meier vom Stadtwahlausschuss der Stadt Taucha inzwischen offiziell als Kandidaten bestätigt. Zusätzlich wurde noch der parteilose Einzelkandidat Roland Gasch nominiert, der mehr als die geforderten 80 Unterschriften von Wählerinnen und Wählern, die seine Kandidatur unterstützen, auf sich vereinen konnte.

Zudem lädt die LVZ lädt alle Tauchaerinnen und Tauchaer am 27. Mai ab 18 Uhr in die Grundschule Am Park, An der Parthe 24, zu einem Wahlforum ein. Die Moderation übernimmt LVZ-Redakteur Olaf Barth. Fragen, die Tauchaer beim Wahlforum an die drei Kandidaten gestellt wissen wollen, können vorab an die Adresse der LVZ-Redaktion in Schkeuditz geschickt.
Auf Einladung des Freundeskreises Kultur stellen sich die Kandidaten am 28. Mai ab 19 Uhr im cafe esprit zu einem öffentliches Gespräch über die Zukunft der Kulturarbeit in Taucha. Insbesondere geht es um die Fortführung des Literaturwettbewerbes der Stadt Taucha, der Veranstaltungsreihe “Leipzig liest in Taucha”, wie auch anderer Veranstaltungen in Taucha.

Veröffentlicht am 18.05.15 auf www.taucha-online.de



Dienstag, 21. April 2015
Stürmische Zei­ten mit süßem Nach­geschmack – Oster­rück­blick des Wo­chen­split­ters
Als Nachfolger des MS Times Jugendmagazins, das seine Arbeit am 6. März 2015 eingestellt hat, faßt ab sofort der Wochensplitter das Geschehen von sieben zurückliegenden Tage in Taucha und Umgebung in einem wöchentlichen Rückblick zusammen und wagt dabei schon einmal einen Blick über den Tellerrand. Nach Aussagen des Initiators Jonas Juckeland ist der Wochensplitter das komplette Gegenteil eines großen und herkömmlichen Magazins, eher klein aber dafür vielseitig , bunt und voller Leben.

Die Osterausgabe “Stürmische Zeiten mit süßem Nachgeschmack” berichtet wie die Tauchaer des Osterfest trotz Absage des Osterfeuers feierten, z.B. beim 5:2 Heimsieg der IceFighters gegen die Scorpions aus Hannover. Gleichzeitig wird die Frage beantwortet, warum ein gewisses Restaurant mit der goldenen Möve im Tauchaer Südwesten am Karfreitag so überfüllt war. In den Kirchen wurde der Auferstehung Jesu gedacht, z.B. in der St. Moritz Kirche, wo im Rahmen eines musikalischen Festgottesdienstes der Kirchenchor die Kantate „Sei mir gnädig“ von Johannes Kuhnau aufführte.

Veröffentlicht am 05.04.15 auf www.taucha-online.de



Künzel-Festival im Kulturcafe
Am vergangenem Wochenende gab sich die Tauchaer Musikerfamilie Künzel die Klinke in die Hand im Kulturcafe esprit. Am Freitag Abend zum Musikcafe Lutz Künzel als singender Sachse und am Sonntag sein Vater, Altmeister und Swing-Legende Harry Künzel.

Lutz Künzel, der singende SachseFür Lutz Künzel hatte alles 1969 angefangen, als er mit anderen Musikern zu den auch der Tauchaer Musikproduzent, Komponist und Musiker Helmut Schulze gehörte, die Band “Computer 69″ gründete. Mit seinen Musikerkollegen feierte er am Freitag Abend nach seinem Auftritt ein Wiedersehen. Gemeinsam mit Helmut Schulze und Eisenheinrich spielte er dann nach bei SET. Zum Musikcafe war der bekennende Beatles-Fan aber als singender Sachse zu erleben. Im schönsten Sächsisch, sehr zur Erheitung des zahlreichen Publikums, trug er seine Balladen vor, wie von der Hochzeitsfeier im Park, der Fahrradballade oder “Ich ess Sauerkraut” zur Beatles-Musik “We can work it out”. Zur abschließenden Sachse-Hymne mussten die Besucher natürlich aufstehen, wie bei einer Nationalhymne. Nach seiner Meinung haben alle bedeutenden Musikrichtungen irgendwie ihren Ursprung an der Pleiße genommen und meinte damit u.a. Bachs Barock-Musik, den Swing seines Vaters oder die Big Band von Fips Fleischer. Aber eine Ausnahme, gibt es: den Blues, der kommt nach seinen Worten aus Erfurt um prompt ein einen Jürgen Kehrt Titel zu spielen, natürlich in sächsisch.

Vor der Swing-Musik seines Vaters Harry zieht er den Hut, auch wenn er mehr mit der Beat-Musik groß geworden ist. “Viele Musikrichtungen haben Swing-Elemente, natürlich auch der Beat, denn alle Musik swingt” sagte er dazu. Im Moment tourt Lutz Künzel gemeinsam mit seinem berühmten Bruder und Prinzen-Sänger Tobias durch England und Deutschland mit der Band “Ruff as Stone”, wo er die Gitarre und sein Bruder das Schlagzeug spielt. Mit Katrin Hart, der Ehefrau des unvergessenen Jürgen Hart war er zudem unlängst schon als perfekte Notlösung im Kulturcafe zu erleben genauso wie mit seiner Tochter Laura.

Ganz im Zeichen des Swing stand dann der Sonntag-Nachmittag im Kulturcafe, als “Mister Swing” Harry Künzel bestückt mit Saxophon und Klarinette mit einem swingendem Melodienstrauß für Unterhaltung sorgte.

Veröffentlicht am 30.03.15 auf www.taucha-online.de



Mords-Taucha, Fischer-Buch und eine Vespa-Reise
- Auch am Stadtrand von Leipzig wurde während der Buchmesse fleißig gelesen -

H-J. RüstauAuch am Rande der Messestadt Leipzig fanden wieder zahlreiche Lesungen statt. So konnte bereits zum elften Mal während der Buchmesse auch in Taucha Autorinnen und Autoren gelauscht werden. Unter anderem gab es im Weinkeller auf dem Rittergutsschloss eine Lesung mit dem Leipziger Schriftsteller Uwe Stöß, der 2009 den Literaturpreis der Stadt Taucha gewann. Das war zugleich der kulturelle Saisonauftakt des Schlossvereins Taucha. Ein Höhepunkt weiterer Lesungen in der Parthestadt war die Premiere des Buches „Mörderisches Taucha“ von Jürgen Rüstau und Jürgen Ullrich.

Jenes Buch, das in kurzer Redaktionszeit mit einem von Anke Rüstau gestalteten Cover soeben im Engelsdorfer Verlag erschien, entstand im Ergebnis vieler Besucherreaktionen auf die thematischen Nachtwächtertouren. Denn seit 2010 schlüpft Ullrich zuweilen in die Rolle des historischen Nachtwächters Johann Christoph Meißner. An der Buchpremiere konnte er krankheitsbedingt aber nicht teilnehmen. Seine Ehefrau Susanne verlas einen Gruß des Autors und übergab persönlich signierte Autogrammkarten. Damit war Ullrich zumindest bildlich präsent.

Co-Autor Jürgen Rüstau hat eine fiktive Rahmengeschichte geschrieben. Dadurch bettet er die Kriminalfälle geschickt in die Gegenwart ein und vermittelt zugleich zwischen den Jahrzehnten beziehungsweise Jahrhunderten, die zwischen den Einzelepisoden liegen. Ausdrücklich betonen die Autoren, dass sich alle dargestellten Fälle tatsächlich so zugetragen haben. Nach etlichen Recherchen unter anderem im Sächsischen Staats- und Polizeiarchiv, im Leipziger Stadtarchiv und im Kirchenarchiv der evangelischen Landeskirche können das die Autoren belegen. Dennoch gestaltete sich die Überprüfung des Wahrheitsgehaltes sehr schwierig, weil die Fälle teilweise erst 100 Jahre nach dem Ereignis zu Papier gebracht wurden und damit natürlich auch subjektiven Charakter tragen.

Dennoch – oder gerade deshalb – vermittelt das Buch ein Stück Heimatgeschichte, die nach Meinung der Autoren nicht in Vergessenheit geraten sollte. Die Besucher im ausverkauften Café Esprit lauschten andächtig der Lesung von Jürgen Rüstau und den einfühlsamen, rockigen Gitarrenklängen von Frank Walter und Lutz Pohlers, die als „Jahrgang 65“ musikalisch die Lesung umrahmten. Unter den Gästen auch Frank und Sabine Halt aus Norderhamm bei Bremerhaven, die regelrecht von einer übervollen Buchmesse ins Kulturcafe geflüchtet sind. Ausdrücklich lobten sie das gute Niveau der Lesung und die gemütliche Atmosphäre im Esprit.

Veröffentlicht in der Leipziger Volkszeitung (LVZ), Lokalseite Schkeuditz-Taucha vom 17.03.2015 (lvz17032015 (pdf, 400 KB) )



Saisonauftakt des Schloss­vereins und ein literarischer Stadt­rund­gang zum Höhepunkt der Lesereihe
Mit zwei interessanten Lesungen fand am Sonnabend die Lesereihe “Leipzig liest in Taucha” ihre Fortsetzung. Sowohl die Lesung im Weinkeller des Rittergutsschlosses mit dem Leipziger Schriftsteller Uwe Stöß als auch die Buchpremiere “Mörderisches Taucha” stießen auf großes Publikumsinteresse.

Die Lesung im historischen Ambiente des Weinkellers war zugleich der kulturelle Saisonauftakt des Schlossvereins Taucha. In Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Jürgen Ullrich begrüßte Tobias Meier vom Freundeskreis Kultur die Anwesenden, denen außer der Lesung noch eine Kostprobe des 2012er Jahrgangs vom Tauchaer Schlosswein und ein paar Snacks gereicht wurden. Durch die Lesebühne Taucha und Henner Kotte wurde Uwe Stöß auf Taucha aufmerksam. In seinen Geschichten verarbeitet er seine unsteten Nachwendejahre, die ihn sogar ins Gefängnis brachten. Doch am 8. Juni 2005 um 16.00 Uhr hat er nach eigenen Aussagen einen endgültigen Schlußstrich unter sein bisheriges Leben gezogen. Er begann mit dem Schreiben und tut es seither unaufhörlich mit wachsendem Erfolg, was nicht zuletzt der Literaturpreisträger der Stadt Taucha von 2009 unterstreicht. “Es ist schon faszinierend, wie er die Kurve nach seiner schweren Zeit bekommen hat” brachte es Susanne Ullrich, Frau des Schlossvereinsvorsitzenden auf den Punkt. Zwar ist die derbe, teilweise auch vulgäre Sprache seiner Geschichten nicht unbedingt jedermanns Sache, aber die Besucher waren fasziniert von seinen plastischen Bildern vom Mondzauberstein und einem leuchtenden Fußabtreter. “Ich schreibe einfach immer weiter und die Figuren schreiben ihren Text selber” charakterisierte Uwe Stöß seinen Schreibstil auf die Frage eines Zuhörers.

Am Abend gab es dann im Kulturcafe esprit noch eine echte Buchpremiere. Hans-Jürgen Rüstau und Jürgen Ullrich stellten ihr im Engelsdorfer Verlag erschienenes Buch “Mörderisches Taucha” vor. Krankheitsbedingt musste Jürgen Ullrich zwar passen, aber seine Ehefrau überbrachte in einem persönlichen Grußwort die Grüße des Schlossvereinsvorsitzenden. Zudem war Ullrich durch persönlich signierte Autogrammkarten mit seinem Portait als Nachtwächter zumindest bildlich präsent. Das Buch zeichnet literarisch die Rundgänge mit dem historischen Nachtwächter Johann Christoph Meißner alias Jürgen Ullrich nach und führt in die Abgründe einer ansonsten so friedlichen Parthestadt. Co-Autor Hans-Jürgen Rüstau hat die dargestellten tatsächlichen Kriminalfälle in eine fiktive Rahmenhandlung eingebettet und so die Brücke geschlagen zwischen den Jahrzehnten und Jahrhunderten, die zwischen den Fällen liegen. Gr0ßen Wert legen die Autoren auf den Wahrheitsgehalt der geschilderten fünfzehn Kriminalfälle. Durch Recherschen u.a. im Sächsischen Staat- und Polizeiarchiv, im Stadtarchiv Leipzig und im Kirchenarchiv der evangelischen Landeskirche können sie können sie belegen, dass sich die Fälle tatsächlich so in Taucha und Umgebung zugetragen haben. Unglaubliche und absonderliche Geschichten u.a. vom Braugesellen Hagen Möller von 1635 und dem Mord im Gasthof “Stadt Eilenburg” aus dem Jahre 1823 haben die Autoren aufgespürt. Damit tragen sie bei, dass ein “anderes” Stück Heimatgeschichte nicht in Vergessenheit gerät. Nach den Worten von Susanne Ullrich ist auch der Verlag sehr glücklich, dass das Buch in einer kurzen Zeit von nur einem Monat erschienen ist. Auch die Reaktionen des Publikums auf dem Buchmessestand des Engelsdorfer Verlages seien sehr positiv. Musikalisch rundeten Frank Walter und Lutz Pohlers “Jahrgang 65″ die Lesung im ausverkauften Kulturcafe ab sorgten mit dem Karussel-Titel “Fenster zu” für einen würdigen Schlusspunkt einer eindrucksvollen Buchpremiere.

Veröffentlicht am 15.03.15 auf www.taucha-online.de



Sonntag, 19. April 2015
Schillers faule Äpfel zu “Leipzig liest in Taucha”
Manfred SteinertEs war Freitag, der 13. Kein gutes Omen für Manfred Steinert, der an diesem Abend sein persönliches “Wendebuch” “Zwischen Mahlsteinen” vorstellen wollte. Aber mit “Schillers” faulen Äpfeln” sollte der Abend dennoch eine interessante Wendung nehmen.

Mit Petra Reategui hat eine bekannte Kölner Autorin, Literatur- und Fachübersetzerin sowie ehemalige Journalisten den Weg ins Kulturcafe gefunden. Schnell entwickelte zwischen ihr und dem Autor – dessen Lesung leider abgesagt werden musste – ein interessantes Gespräch. Dabei zeigte sich Reategui sehr interessiert an Steinerts Darstellung des ganz normalen Lebens in der DDR, zumal sie als Jugendliche nur ein einziges Mal zu Besuch in der damaligen “Ostzone” weilte. Steinert kurze Erzählungen, wo er aufzuzeigen suchte, wie die Menschen durch ihre Umgebung geformt werden, interessierten sie so sehr, dass sie ein Exemplar von den “Malsteinen” erworben hat.

30 Jahre hat Petra Reategui journalistisch gearbeitet. Der Wechsel zur Autorin sei ihr nach eigenen Aussagen schwer gefallen. Ähnlich wie der Leipziger Henner Kotte, haben es der geborenen Karlsruherin die selbst recherchierten Kriminalromane angetan. Ihren Krimi zum 300. Karlsruher Stadtjubiläum “Weinbrenners Schatten” stellt sie übrigens am Samstag im Literaturforum auf der Buchmesse vor. Auf ihre Eindrücke von Leipzig und Taucha angesprochen meinte sie: “Ich könnte mir gut vorstellen, wie Taucha aussehen könnte, wenn man die Gelder wie in Leipzig zur Verfügung hätte” und meinte damit die Häuser mit schmucken, kleinen Geschäften. Vor einem Jahr hat sie auf ihrer Homepage petra-reategui.de eine große Umfrage unter Autorinnen und Autoren gestartet, um mehr von Macken, Hilfsmitteln und liebgewordenen Gewohnheiten beim Schreiben zu erfahren. Das Projekt steht unter dem Motto “Schillers faule Äpfel”, weil der Dichterfürst sich angeblich von dem Geruch fauler Äpfel inspirieren ließ. Bisher haben sich über 160 Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein, Irland, Spanien und Israel daran beteiligt. Bis zum 31. März erhofft sich die Autorin aber noch mehr Beteiligungen vorallem aus den neuen Bundesländern.

Das Online-Magazin wird über die Auswertung der Fragebogenaktion “Schillers faule Äpfel” berichten. Wer an Manfred Steinerts Buch interessiert ist, der hat auf der Buchmesse am Sonntag (15. März) von 12 bis 13 Uhr auf der Leseinsel im Autorengemeinschaftsstand Halle 5, Stand B322 die Gelegenheit dazu.

Veröffentlicht am 14.03.15 auf www.taucha-online.de



Samstag, 14. März 2015
Leipzig liest in Taucha mit Geschichten, die das Leben schreibt
Henner Kotte und Susan Hastings “Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst” stellte Susan Hastings am Donnerstag Abend bei ihrer Lesung im Kulturcafe fest und Henner Kotte ergänzte: “Manche Geschichten kann man sich als Autor gar nicht so ausdenken”. Hastings begann ihre Lesung, bei der es um ihr soeben im Frankfurter Dryas Verlag erschienenes E-Book “Liebe kommt oft unerwartet” ging, mit einem Hinweis auf ihre unterhaltsame Gellert-Biografie “Episoden um Christian Fürchtegott Gellert”, die anläßlich des 300. Geburtstages des Dichters vor Kurzem im Tauchaer Verlag erschien. Parallel zu diesem Buch, an dem sie immerhin zwei Jahre gearbeitet hat, schrieb sie ihr erstes E-Book. Darin hat sie viele wahre Erlebnisse und Begebenheiten verarbeitet. Ihre Titelfigur eine nicht ganz junge und schlanke Angestellte eines Immobilienunternehmens erlebt schier unfassbare Dinge, aber Hastings betonte mehrere Male, dass die Geschichten auch tatsächlich passiert sind. Da rollte nach einem Verkehrsunfall plötzlich ein Kopf auf die Straße. Den Zuhörern stockte schon der Atem, aber es war nur ein Modellkopf einer Perückenmacherin.

Blutrünstiger ging es bei der anschließenden Lesung mit Henner Kotte zu, wo plötzlich zerstückelte Leichen und abgetrennte Köpfe gefunden worden. Kotte, der für seine in Leipzig spielenden Kriminalromane bekannt ist, stellte zu Beginn seiner Lesung fest: “Leipzig hat seine berühmten Morde vergessen”. Deshalb hat er akribisch die Archive gewälzt und ist dabei auf Kriminalfälle gestoßen, die sich ein Autor nach seiner Meinung gar nicht so ausdenken kann. “Mir geht es dabei um die Geschichten, nicht um Sensationen” stellte Kotte dazu aber klar und ergänzte, dass er gerade bei aktuellen Fällen auf Abstand bedacht ist. Ein wenig enttäuscht war der Autor schon, dass “Leipzig aus blutiger Hand” erst im April nach der Buchmesse erscheinen wird. So las der Autor kurzer Hand noch eine Geschichte aus “Blutiger Felsen”, seiner Sammlung von Kriminalstories aus der Sächsichen Schweiz, die pünktlich zur Buchmesse im Verlag Bild und Heimat erschien.

Leider hatten nur sehr wenige Lesefreunde den Weg ins Kulturcafe gefunden, aber die erlebten mit der Präsentatation eines E-Books eine absolute Premiere bei der Lesereihe “Leipzig liest in Taucha”. Susan Hastings hat sich damit einen neuen Markt geöffnet, aber wie ihre Leser bedauert sie es auch ein wenig, dass ihr Buch nicht auch noch in gedruckter Form veröffentlicht wurde. Aber vielleicht wird sich daran ja mal etwas ändern, die Buchmesse liefert die Gelegenheit dazu. Die Lesereihe “Leipzig liest in Taucha” wird bis Sonntag mit interessanten Lesungen im cafe esprit, auf dem Rittergutsschloss und im Klosterschankhaus fortgesetzt.

Veröffentlicht am 13.03.15 auf www.taucha-online.de



Leipzig liest auch 2015 wieder in Taucha
Henner Kotte und Susan Hastings In zwei Wochen stehen die Veranstaltungen in der Parthestadt ganz im Zeichen des Lesens, denn vom 11. bis 15. März findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse und des Lesefestes “Leizig liest” die Veranstaltungsreihe “Leipzig liest in Taucha” nun schon zum 11. Mal statt. Im Rahmen des monatlichen Literaturstammtisches am Mittwoch Abend stellte Hans-Jürgen Rüstau das Programm näher vor. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren fungiert erstmals der Freundeskreis Kultur als Nachfolger des Kunst- und Kulturvereins als Träger der Veranstaltungsreihe. Auch in diesem Jahr finden wieder bekannte Leipziger Autoren wie Gellertpreisträgerin Susan Hastings, der Stern-Journalist Holger Witzel und Henner Kotte, der vorallem durch seine in Leipzig angesiedelten Kriminalromane bekannt ist, den Weg in das Kulturcafe esprit. In diesem Jahr gibt es auch eine echte Buchpremiere: Hans-Jürgen Rüstau und Jürgen Ullrich stellen ihr gemeinsames Werk “Mörderisches Taucha” vor und begeben sich literarisch auf die Spuren des Nachtwächters Johann Christoph Meissner. Zu den insgesamt sechs Lesungen im Kulturcafe kommen noch eine Lesung im Weinkeller des Rittergutsschlosses sowie im Klosterschankhaus, die von den jeweiligen Organisatoren in Eigenregie durchgeführt werden. Traditionell beginnt die Veranstaltungsreihe am Mittwoch, den 11. März mit einem Abend der Hobbyautoren. Dabei wird sich mit Manfred Steinert erstmals ein in Leipzig geborener und inzwischen wieder dort lebender “Unruheständler” vorstellen, der am Freitag Abend mit einer eigenen Lesung erneut nach Taucha kommt.

Alle Bücher der in Taucha lesenden Autoren stehen nicht nur zur Lesung sondern auch in der Buchhandlung “Leselaune” zum Verkauf und wie Anke Kauffmann informierte, wird sie im Schaufenster die Lesungen auch ankündigen. Wie Hans-Jürgen Rüstau informierte, ist der Einsendeschluss für den 12. Literaturwettbewerb zum Thema “Vernetzt” von ursprünglich 20. Februar auf den 31. März verlängert worden.

Wie immer wird das Online-Magazin ausführlich von den Lesungen berichten. Einen Überblick über die im Rahmen von “Leipzig liest” stattfindenden über 3000 Autorenlesungen, Buchpräsentationen und Verlagsfesten findet man übrigens im Blog “Leipzig lauscht”, den Studierende der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit der Leipziger Buchwissenschaft ins Leben gerufen haben.

Veröffentlicht am 26.02.15 auf www.taucha-online.de



Montag, 16. Februar 2015
"Sag’ wie soll ich meine Sehnsucht stillen" fragte Hans-Jürgen Rüstau am Tag der Liebenden
"Sag’ wie soll ich meine Sehnsucht stillen in einer Welt voll Haß" heißt es in einem der Gedichte von Hans-Jürgen Rüstau, die er am Samstag Abend zur traditionellen Valentinstag-Veranstaltung mit Liebeslyrik und Musik im Kulturcafe esprit vortrug. Ganz bewusst widmete er den ersten Teil seiner Lesung am Valentinstag, dem Tag der Liebenden, den Menschen die davon nicht erreicht werden. Damit meinte er nicht nur die Drogenkinder, auch Mädchen die auf der Straße der Liebe laufen. Doch dann entführte Rüstau die Zuhörer im gut gefüllten Kulturcafe an den “Strand seiner Träume”. Die klassichen Liebesgefühle “Himmelhoch jautzend, zu Tode betrübt” stellte Matthias Kudra, der zweite Lesende an diesem Abend in den Mittelpunkt seiner Lyrik. Neben eigenen Gedichten rezitierte er Liebesgedichte bedeutender deutschsprachiger Lyriker und Schriftsteller wie z.B. Joseph Freiherr von Eichendorf, Heinrich Hoffmann von Fallersleben und natürlich Johann Wolfgang von Goethe. Musikalisch ging es nach der Lyrik weiter mit Stephan Langer. Der ehemalige Winni II Gitarrist erwies sich dabei mal wieder einmal mehr als “tierisch alter Rocker”. Apropos Winni II. Wie Stefan Langer am Rande seines Konzertes mitteilte, will er am 1. Mai in Schmölln mit seinen ehemaligen Mitspielern wieder auf einer Bühne stehen.

Die Zuhörer im gut gefüllten Kulturcafe genossen den Valentinstag in entspannter Atmosphäre und bedauerten doch ein wenig, dass es im Gegensatz zu vergangenen Jahren diesmal wieder nur zwei Lesende gab.

Veröffentlicht am 15.02.15 auf www.taucha-online.de



Donnerstag, 12. Februar 2015
Auf ein "Schäfer­stündchen" im Kulturcafe: Guido Schäfer beim Sportgespräch
Olaf Barth und Guido Schäfer v.l., Foto: R. RädlerDer zum Chefreporter bei der Leipziger Volkszeitung (LVZ) aufgestiegene Guido Schäfer hat es mit der fünf: Im letzten Jahr wurde er 50, lebt seit nunmehr 15 Jahren in Leipzig, und war zum 5. Mal im Tauchaer Kulturcafe esprit. Am Dienstag Abend stand er im “Sportgespräch” LVZ-Lokalredakteur Olaf Barth Rede und Antwort. Barth und Schäfer kennen sich nicht nur durch ihren Beruf, beide spielten auch schon einmal in einer Journalistenmannschaft Fussball. Zu erzählen hatte der ehenalige Zweitligaprofi vom FSV Mainz 05 einiges, doch immer wieder wich er von der eigentlichen Frage ab und erzählte sehr zur Erheiterung des Publikums Episoden aus seinem Fussballerleben, z.B. mit Günter Netzer, Mario Basler und Jürgen Klopp.

Vor kurzem begleitete Schäfer noch RB Leipzig ins Trainingslager in die katarische Hauptstadt Doha, um am vergangenem Freitag im Auer Lößnitztal ein grauenvolles Punktspiel der Rasenballer zu erleben. Trotz der Niederlage legte er sich schon mal fest: “RB wird aufsteigen”. Als hätte er geahnt setzte hinzu: “Aber da werden noch wilde Dinge passieren”. In der Tat, nur wenige Stunden später trennte sich der Leipziger Zweitligaverein von seinem Chef-Coach Alexander Zorniger. Auf sein Verhältnis zum Lokalrivalen LOK Leipzig angesprochen, bedauerte Schäfer, dass ihm selbst ein Interview mit LOKs neuem Sportchef Mario Basler, dem legandären Typ gegen den er im Trikot des FSV Mainz 05 noch gespielt hat, verwehrt wurde. Auf die Frage warum Leipzigs bekanntester Fussballreporter nicht bei der WM in Rio war, verwies er auf die von ihm moderierten tollen WM-Veranstaltungen in der LVZ-Kuppel, “wo wir die Mannschaft schließlich zur Weltmeisterschaft geführt haben”. Im übrigen konzentriere man sich bei der LVZ auf den lokalen Sport.

Sport treibt Schäfer nach eigenen Aussagen auch selber. Anzutreffen ist er nicht nur beim Fussball oder Boxen, sondern auch im Fitness-Studio. Letztes Jahr bewies er zudem mit einem Artikel über das Thema Darmkrebsvorsorge, dass er nicht nur über Sport schreiben kann.

Im Publikum saß auch MDR-Reporter Peter Escher, der über Facebook auf die Veranstaltung aufmerksam wurde und zum Schluß des zweistündigen kurzweiligen Talks Schäfer fragte, warum so ein “schräger Vogel” zum Chefreporter aufsteigen konnte. Das “Schräg” schmeichle ihn, kontert Schäfer schlagfertig und ließ keinen Zweifel daran, dass er mit seinen Storys auch Leistung bringt. Apropo Escher. Der zeigte sich ganz angetan von der Atmosphäre im Kulturcafe und kommt vielleicht selbst einmal als Talk-Gast zu einer “Blauen Stunde”.

Veröffentlicht am 11.02.15 auf www.taucha-online.de