Dezember 2025 |
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Am Mittwoch Abend wurde die nunmehr 12. Auflage der Lesereise “Leipzig liest in Taucha” im Besein von Bürgermeister Tobias Meier und Kristina Gehrt vom Amt für Wirtschaftsförderung und Landwirtschaft, Sachgebiet Kultur und Sport des Landkreises Nordsachsen eröffnet. Traditionell gehörte der Abend den Hobby-Autoren. Aber im Gegensatz zu den vergangenen Jahren fand die Veranstaltung gleich im Kulturcafe statt und bei den Hobby-Autoren stellten sich zwei Preisträger des letzten Literaturwettbewerbes und drei Mitglieder des Tauchaer Literaturstammtisches vor. Eine gute Idee vom veranstalteten Freundeskreis Kultur, denn wie ein roter Faden folgte eine Lesung der nächsten, musikalisch einfühlend untermalt von drei jungen Musikerinnen des Ensembles “Conquista” der Musikschule Heinrich Schütz, Außenstelle Taucha. Los ging es mit Lara Deborah Herrmann und Martin Wille, Sieger des 12. Literaturwettbewerbes der Stadt Taucha, die ihre Siegergeschichten “Vernetzt” bzw. “Die Spinne und der Netzbruch” vortrugen. So als hätten sich Dagmar Ebert, Uwe Bismark und Matthias Kudra vorher “vernetzt”, erschienen die Beiträge der LiteraturstammtischlerInnen wie aus einem Guss. Dagmar Ebert legte mit ihrer Geschichte, die man “Vernetzt” nennen könnte mit einer Exkursion nach Lindau am Bodensee den Grundstein. Uwe Bismarck und Matthias Kudra nahmen den Ball gerne auf und verbreiteten in Form von lustigen Geschichten oder gefühlvollen Gedichten schon mal Urlaubsstimmung.
Über zwei Jahrzehnte leben Daniel und Kleindienst als Wahl-Ossis nun schon in Leipzig und Umgebung. Inspiriert durch Holger Witzels Buch “Schnauze Wessi” haben sie versucht in der Witzelschen Art ihren ostdeutschen Landsleuten aufs Maul zu schauen und in einer heiter bis wütenden, witzigen aber auch provozierenden Art zurück zu pöbeln. Herausgekommemn ist ihr 1. Buch “Schnauze Ossi”, das im vergangenen Jahr im Gütersloher Verlagshaus erschienen ist. Das Buch beginnt anstelle eines Vorwortes mit einem offenen Brief an die Ossis, wo sie ihren Landsleuten bescheinigen “Ihr seid angekommen, aber wir sind nicht als Freunde, sondern als Verwandte gekommen” und charakterisieren Unauffälligkeit, Anpassungsfähigkeit und Konfliktvermeidung als typisch ostdeutsche Tugenden. In ihre Lesung bauten Daniel/ Kleindienst einen großen Ossi-Test ein, aber die Zuhörer im cafe esprit haben den mit Bravour bestanden. “Wir lesen auch im Westen, aber eigentlich sind die Lacher überall gleich” meinten die beiden heutigen LVZ-Kulturredakteure zu ihren Lesungen.
Sie legen viel Wert auf deutsche Texte, zum Teil auch mit schwarzen, hintergründigem Humor, und haben am Freitag Abend bei ihrem Auftritt im Kulturcafe fast ausschließlich Lieder ihrer soeben erschienenen CD “Eins” vorgestellt: Die Schwarzen Optimisten. Seit 2013 musizieren Anne, Dirk und Bernd schon zusammen und schreiben ihre Texte über den kleinen Alltags des Lebens selber. So sinnieren sie über die Frage der Schuld, die Rolle der Bedeutung, die Diktatur der Kleinigkeiten und stellen keine Frage mehr, wenn man sich im Abendkleid zu wichtig nimmt. Nun gut da wird in der “Schwarzen Liebe” schon mal der Morgentee mit Arsen gefüllt. Schwarzer Humor eben. Doch ansonsten genießen die 3 Hobby-MusikerInnen jeden Moment wo man unbewusst durchs Leben rennt, obwohl “wir ungebremst dem Abgrund entgegen schweben”, wie es in ihren Liedtexten heißt. “Unser Anliegen ist es die Texte dem Publikum verständlich rüber zu bringen” erläuterte Dirk die ausschließliche Konzentration auf deutsche Texte. “Dabei sollen aber Musik und Text miteinander verwoben werden” ergänzte Anne. Das ist Ihnen trotz diverser technischer Mängel auch gelungen. Aber nach einem fast zweistündigen Konzert wirkte das Publikum im ausverkauften Kulturcafe doch etwas platt.
Zum Auftakt ihrer Europatournee, die sie in 3 Wochen durch 5 Länder führen wird, war am Freitag Abend die Band “Sangre de Muerdago” im Kulturcafe esprit zu Gast. Ins Deutsche übesetzt bedeutet der spanische Bandname so viel wie “das Blut der Mistel”. Doch ihre Musik ist nicht durch feurige spanische Rhytmen sondern durch leise melancholische Folksongs aus den Wäldern der autonomen spanischen Region Galizien geprägt. Musik zum heilen, schlendern, gerne haben und tanzen “to heal and roam, to dance and love”, wie es auf der Webseite der Band treffend formuliert ist. Ein Allheilmittel wie die berühmte Heilpflanze. Das Blut der Mistel eben.
Am Freitag Abend machte mit “Fly By” ein Duo im Musikcafe Station, das auf den ersten Blick an “Take it Naked” erinnert, die vorige Woche im esprit waren. Aber nur auf den ersten Blick, obwohl Elfi Aldinger schon für Sabine Martick bei “Take it Naked” eingesprungen ist. “So ganz pur ist es bei uns nicht”, erläuterte Maik Klotzsch, Gitarrist des Duos dem Online-Magazin. “Wir versuchen die ganze Band auf die Gitarre zu legen und benutzen zusätzlich Bass Drums als Percussion”. In der Tat, Maik spielt die Gitarren einfallsreich und stilsicher als Begleitung von Elfi oder im Solo, auch etwas für Gitarren-Fans. Elfi, die auch Straßenmusik spielt und sich dazu bekennt, überzeugt mit ihrer unverwechselbarer Stimme, irgendwo zwischen Blues & Soul, Cheryl Crow und Pink angesiedelt. Neben vielen Cover-Songs von den Dire Straits, The Who, Phil Collins und auch Tina Turner haben sie aber auch eigene Songs Im Gepäck. Einer davon hatte am Freitag Premiere: “Home” ein gefühlvolles Lied, das die Welt aus der Sicht eines kranken Mädchen schildert. Leider in Englisch, aber Elfi liebt diese Sprache und hat auch einige Zeit in England gelebt. Als Duo gibt es “Fly By” erst seit September 2014. Beide Spielen aber schon länger in wechselnden größeren Bandbesetzungen zusammen und da ist u.a. der Gitarrist Luv Immre dabei. Gerne würden sie entsprechen des Bandnamens auch mal wieder im Kulturcafe vorbei geflogen kommen. Nicht nur das, auch zu Hochzeiten, Geburtstags- oder Firmenfeiern können sie -on the fly- gebucht werden.
Doch Ingo Paul war am Freitag Abend mit Sabine Martick als “Take it Naked” ins Musikcafe gekommen. Gleich zu Beginn ihres Konzertes erinnerte Sabine an den Auftritt von Ulla Meinecke mitte Januar im Kulturcafe mit dem Song “Bilder an der Wand”, wo sie Ingo auf der zwölfseitigen Gitarre begleitete. Ein Novum in ihrer nunmehr 14-jährigen Bandgeschichte. Beide freuen sich schon auf ihren nächsten Auftritt am 31. März im RevueTheater am Palmengarten in Leipzig. Doch auch das nächste Musikcafe am 12. Februar hat etwas mit “Take it Naked” zu tun. Da wird mit Elfi Aldinger und der Band “FLY BY” eine Sängerin erwartet, die auch schon mit Ingo Paul zusammen aufgetreten ist.
Etwas rockiger, aber durchaus auch mit gefühlvollen Texten ging es am Freitag Abend mit “2 Roses” im Musikcafe weiter. Thomas “Rose” Rosanski und Heiko “Flecke” Flechsig verstehen “2 Roses” als abgespeckte Version der Band”4 Roses”. Mit der Band touren sie auch in diesem Jahr, den 15. Jahr ihres Bestehens, durch ganz Deutschland und die Schweiz und machen zur 15. Tauchaer Rocknacht am 16. Juli auch in der Parthestadt Station. Für die kleine Besetzung mit 2 Gitarren und Gesang als “2 Roses” haben sie die Songs entsprechend umarrangiert. “Wir interpretieren die Titel anders als in großer Bandbesetzung”, sagte Flecke dem Online-Magazin dazu, um u.a. bei Pink Floyd’s “Thge Wall” oder “Riders on the Storm” (Doors) gleich den Beweis dafür anzutreten. “Einfach super welche Dynamik die beiden Musiker in die alten Songs legen”, fasste die Tauchaerin Katrin Ebert ihre Eindrücke in Worte. Nicht nur das, in ihrem dreistündigen Konzert boten sie ein breitgefächertes Programm mit Rock-Klassikern und deutschen Songs, wo auch der Ostrock (z.B. “Erinnerungen” von RENFT) nicht fehlen durfte.
Wir müssen unsere Geschichten wieder miteinander teilen, von Herz zu Herz” sagte Julia Lehne am Freitagabend beim Musikcafe mit der Band “3saitix”. Und solche Geschichten – allerdings in englischer Sprache vorgetragen – hatte sie dann auch zu erzählen an der Harfe begleitet von zwei Gitarren. Das klingt nach romantischer Musik in kuscheliger Atmosphäre. So empfand es auch des Publikum im gut besuchten Kulturcafe, zumal Lehne die Musik noch mit Gedichten und kleinen Geschichten untermalte. Der Tauchaer Andreas Schöder sagte dazu: “Die Musik hat mein Herz berührt und das Ambiente hier hat viel dazu beigetragen”. Das sah auch der Grönländer Hub Houben nicht anders, der extra wegen Julia Lehne zum Konzert gekommen war, natürlich nicht vom fernen Grönland. Houben arbeitet zur Zeit an einem Projekt im Leipziger Zoo mit.
In den 46 Jahren seiner Dienstzeit als Nächtwächter zu Taucha im 18. Jahrhundert war Johann Christoph Meissner insgesamt nur 26 Tage krank. Ein Rekord, den sein Nachfolger Jürgen Ullrich, der in den letzten Jahren bei seinen Nachtwächterrundgängen gern in die Meissner-Rolle schlüpfte nicht mehr schaffen kann, denn nach einem Sturz mussten in diesem Jahr alle geplanten Rundgänge ausfallen. Der weihnachtliche Rundgang wurde durch eine Nachtwächterlesung im Kulturcafe esprit ersetzt.
Zum Sportgespräch am Donnerstag Abend war wieder einmal LVZ-Chefredakteur Guido Schäfer ins cafe esprit gekommen. Diesmal stand er Hans-Jürgen Rüstau Rede und Antwort. Natürlich drehte sich da fast alles um Fussball, angefangen vom Leipziger über den deutschen bin hin zum Weltfussball. Bei RB Leipzig geht er natürlich vom Aufstieg auf und setzt hinzu: “Wir werden hier etwas großes Erleben, kommt ins Stadion und seht Euch das selbst an”. Auf die in letzter Zeit ins Gerede gekomme deutsche WM-Bewerbung für 2006 zieht Schäfer trotz allem den Hut vor Franz Beckenbauer, der es schließlich geschafft hat die WM ins eigene Land zu holen. Auch zum Fifa-Skandal geht der ehemalige Fussballer von Mainz 05 auf Distanz. Dem ehemaligen Präsidenten des Weltfussballverbandes attestiert er “viele gute Ideen” und “da war nicht alles schlecht”. Aber die geplante Weltmeisterschaft im Katar 2022 kommentierte Schäfer nur knapp: “Da kann man nicht Fussball spielen”. Deutliche Worte findet Schäfer auch zur zunehmenden Terrorgefahr und in diesem Zusammenhang sei die Abasage des Länderspiels am 22. November in Hannover absolut richtig gewesen.