"Leipzig liest" Aktivitäten in Taucha: Literaturwettbewerb und eine Goldammer-Lesung auf dem Rittergutsschloss
Morgen beginnt die Leipziger Buchmesse und die große Lesereihe “Leipzig liest”. Auch in der Parthestadt gab es dazu Aktivitäten. Bereits in der vergangenen Woche fanden im Geschwister-Scholl-Gymnasium als auch im Jugendklub kleinere Lesungen statt, wo auch das Thema des diesjährigen Literaturwettbewerbes mit dem Thema “Freunde” verkündet wurde. In diesem Jahr richtet sich der Wettbewerb ausschließlich an Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren.
Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Buchmesse organisierte die Stadtverwaltung Taucha, die Stadtbibliothek und die Buchhandlung “Leselaune” eine Lesung mit Dresdener Autor Frank Goldammer. Wie Andreas Windhövel, Fachbereichsleiter für innere Verwaltung in seinen kurzen Begrüßungsworten sagte, will man damit die Tradition mit Lesungen zur Buchmesse in Taucha neu beleben.
Die Lesung mit Frank Goldammer war ein erster hoffnungsvoller Ansatz, denn die Lesung im gut besuchten Raum 10 des Rittergutsschlosses stieß auf großes Interesse. Nicht nur das. Die Zuhörer nutzten auch die Gelegenheit, um mit dem Autor ins Gespräch zu kommen. Ob der Autor eine Schreibschule besucht hätte, wollte eine Tauchaerin wissen. Goldammer dazu: “Man lernt an sich selbst” und verwies auf seine Anfänge vor 20 Jahren, als er mit dem Schreiben begann und sich erst einmal an allen möglichen Gengres versucht hatte. Mühevoll hat er seine ersten Romane im Eigenverlag herausgebracht, bis man ihm empfohlen hat, doch Krimis zu schreiben. Herausgekommen ist dabei “Der Angstmann”, Band 1 der Krimiserie mit Max Heller, der es sofort in die Bestsellerlisten schaffte. Die fiktive Geschichte des Dresdener Kommissars Max Heller beginnt im November 1944 und soll im Band 7, den Goldammer gerade bearbeitet, im August 1961 enden.
Der Zeitraum lässt es schon erahnen. Es ist eine historische Romanserie, für die Goldammer intensive Recherchen betrieben hat und zum Teil auch noch Augenzeugten befragen konnte, wie seinen Großonkel, der in russischer Kriegsgefangenschaft war. Eine Zuhörerin war verblüfft: “Wie können sie nur die Bombennächte in Dresden so im Detail schildern” fragte sie den Autor geboren 1975. Goldammer dazu: “Ich kann mich in ganz verschiedene Situationen hineindenken und das auch aufschreiben, so als ob man selbst dabei gewesen ist”. In der Tat der historische Bezug zu den Ereignissen der Zeit, zieht sich wie ein roter Faden auch durch den 5. Band der Reihe “Roter Rabe”, wo zwei unter Spionageverdacht stehende Männer, Zeugen Jehovas, in ihren Gefängniszellen sterben. Zum Abschluss der einstündigen Lesung resümierte Goldammer: “Der Krieg und seine Nachwehen ziehen sich in die heutige Zeit hin. Deshalb will ich es den Leuten so vermitteln wie es gewesen war”.
Auf der Buchmesse präsentiert Goldammer aber nicht nur den “Roten Raben”, sondern auch seine neuste Familiensatiere: “Großes Sommertheater”. Die Max-Heller Bücher als auch die Familiensatiere sind noch in ausreichender Stückzahl in der Leselaune erhältlich, wie Anke Kauffmann versicherte.
Veröffentlicht am 19.03.19 auf
www.taucha-direkt.de