Die Aufführung des Weihnachtsoratoriums kurz vor Heilig Abend in der St. Moritz Kirche gehört mittlerweile zu einer guten Tradition, die der Förderverein für die Musikkultur in Taucha Musica St. Moritz hochhält. Die Leitung des Oratoriums lag in diesem Jahr in den Händen der jungen Japanerin Kaoru Oyamada, die seit dem 1. August die eigentliche Kantorin Ruth Schmidt vertritt, die sich in Elternzeit befindet. Die Aufführung des Weihnachtsoratoriums am Donnerstags Abend war ihre bisher größte Bewährungsprobe. Doch sie hat die Herausforderung mit Bravour bestanden, wenn man vom tobenden fast nicht enden wollenden Applaus nur unterbrochen durch Bravo-Rufe am Ende des Konzertes ausgeht. Erstmals gab es auch eine Zugabe des von Bach groß angelegten Eingangschores “Jauchzet Frohlockend” mit Pauken und Trompeten. Während in den vergangenen Jahren durchaus in der Reihenfolge der Kantaten experimentiert wurde, blieb Oyamada bei der klassischen Reihenfolge 1-3, vielleicht auch weil sie u.a. in Leipzig das Oratorium selbst mitgesungen hat.
Die 34-jährige Japanerin liebt Bachs Musik und hat deshalb ihre Heimat verlassen, um in Leipzig ein Studium mit Schwerpunkt Chorleitung aufzunehmen. In der Tat konnte sie sich bei der Aufführung am Donnerstag Abend laut LVZ-Informationen auf den Chor konzentrieren, denn der 1. Vorsitzende des Vereins Musica St. Moritz Prof. Andreas Hartmann ist selbst Konzertmeister und er brachte das Mitteldeutsche Kammerorchester und auch die Solisten mit. Doch kurzfristig musste wegen Erkrankung noch die Altistin und der Tenor ersetzt werden. In einer kurzen Andacht stellte Pfarrer Stefan Zieglschmid, der seit kurzem die Pfarrstelle an der St. Moritz Kirch vertritt, die Hirten als Träger der göttlichen Verheißung in den Mittelpunkt, ganz im Sinne der 3. Kantate des Bachschen Weihnachtsoratoriums. “Im Sinne der Hirten sollte uns das Kind von Bethlehem das ganze Jahr begleiten und nicht nur in den letzten Tagen des Jahres” formulierte Zieglschmid seine Botschaft des Weihnachtsoratoriums.
Wie immer fand das Konzert bei freiem Eintritt statt, weil die Musiker auf ihre Gage verzichtet haben. Aber natürlich hatte jeder Konzertbesucher am Ende mit einer Spende die Möglichkeit die Kirchenmusik in Taucha zu unterstützen. Damit sollte nach den Worten von Prof. Dr. Bernd Klauer, 2. Vorsitzender des Musica St. Moritz Vereins, jeder unabhängig vom Einkommen die Möglichkeit haben das Konzert zu erleben. Es war eine schöne Einstimmung auf das Fest der Feste. Nun kann das Weihnachtsfest kommen.
Veröffentlicht am 21.12.17 auf
www.taucha-direkt.de
mkudra am 22. Dezember 17
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