Während eines Ostsee-Urlaubs wurde Judith May von einer ihrer Töchter mit der Nachricht überrascht, ein Schuljahr in Amerika zu verbringen. Nun gut aus Amerika ist dann Südafrika geworden, aber sie wusste, wenn sich ihre Tochter etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht sie es auch durch. Das Buch „Wege nach Südafrika“, das 2014 im Engelsdorfer Verlag erschien, basiert auf den Reiseberichten ihrer Tochter schildert aber auch aus der Sicht einer besorgten Mutter ihren eigenen Weg, die Annäherung an ein fernes Land. „Es ist alles so passiert, wie ich es aufgeschrieben habe“ versicherte May zu Beginn ihrer Lesung den interessierten Zuhörern im gut gefüllten Kulturcafe. 10 Monate hat May’s Tochter bei einer südafrikanischen Gastfamilie gelebt und das Land als ihr zweites zu Hause kennen. Die Kontakte bestehen übrigens auch heute noch. „Da hat sich eine gute Freundschaft entwickelt“ sagte die Leipzigerin dazu.
„Schlicht, spannend und ergreifend wie das Leben“ war das Fazit eines Bekannten der Autorin nach der Lektüre des Buches. Doch die Spannung, die Lust macht nach dem Buch zu greifen, ließ die Autorin bei ihrer Lesung ein wenig vermissen. Zu sehr verlor sie sie sich in den Reiseberichten ihrer Tochter und ihr eigener Weg nach Südafrika blieb dahinter zurück. Trotzdem war es eine interessante Lesung, eine Anregung sich dem Land voller Gegensätze selber einmal zu nähern.
Veröffentlicht am 19.03.16 auf
www.taucha-online.de