Ein Grabredner, der sich für Leipzigs Kultur engagiert: Peter Degner in der Blauen Stunde
Über 50.000 Grabreden hat der studierte Kulturwissenschaftler und Impresario Peter Degner schon gehalten und seit über 20 Jahren engagiert er sich für die Kultur in Leipzig. Am Dienstag Abend stellte sich der Erfinder der “Classic Open” in der “Tauchaer Blauen Stunde” des Kunst- und Kulturvereins Taucha den Fragen der info-tv Moderatorin Corina Ries. Zum ersten Mal stieg in einer Blauen Stunde dabei Rauch auf, allerdings von Peter Degners Zigarre.
Der passionierte Zigarrenraucher hat nach eigenen Aussagen immer nur die Veranstaltungen gemacht, die er machen wollte und im Gespräch setzte er hinzu: “Man muß auch Aufträge ablehnen können und sich von den Menschen trennen, die einem sinnlos die Zeit stehlen”. Dabei hat er mit Maximilian Schell, Hildegard Knef, Daliah Lavi, Gilbert Becaud, Toni Christie, Gudrun Landgrebe, Demis Roussos, Ray Charles und Udo Jürgens schon einige Weltstars nach Leipzig geholt und mit Michael Gorbatschow auch einen prominenten Politiker. Sein Credo dabei ist: Die Menschen müssen das bezahlen können und denkt dabei vorallem an diejenigen mit wenig Einkommen. Eine eigene Stiftung, die Peter-Degner-Stiftung zur Förderung der Leipziger Kultur und Kunst zum Wohle der Leipziger Bürger und ihrer Gäste hat er ins Leben gerufen. Am 8./9. Juni wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe “A Live in Voice Show”, die Degner gemeinsam mit einer Konzertagentur inittiert hat, die “Goldene Zigarre”, der Preis der Stiftung an die Pop Ikone Brian Ferry verliehen. Nur einen Monat später, vom 3. bis 6. Juli, organsiert er das 14. Leipziger Weinfest und verbindet das mit einem internationen Jazzfest. Auch für die Leipziger Notenspur macht sich Degner stark und organisiert am 26. Juli auf dem Alten Johannisfriedhof ein Festliches Konzert mit dem Robert Schumann Orchester Leipzig & Solisten, für das er während der Blauen Stunde besonders geworben hat. Vom 2. bis 11. August organisert er nun schon zum 20. Male die “Classic Open” natürlich wieder mit freiem Eintritt. Für die “Classic Open” hat er in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen, inzwischen verstorbenen Bekannten Viktor Seroneit auch eine Leipzig Hymne geschrieben: “Leipzig tut gut”, die er im zweiten Teil der Blauen Stunde auch gesungen hat. Auf seinen nächsten Pläne angesprochen verkündet er, dass er ein Buch mit Geschichten aus seiner sächsichen Stadt schreiben will. Ja und auch für seine letzte Reise hat er schon vorgesorgt. Eine Grabstelle auf dem Südfriedhof hat er schon und seine eigenen Trauerrede ist auch schon fertig. Doch den Tauchaern ruft er zur Blauen Stunde vorallem eines zu: “Genießt Euer Leben”.
Eine interessante und vor allem amüsante Blaue Stunde, bei der Degner noch so manche Geschichte aus seinem Leben zum Besten gab, neigte sich nach zwei Stunden dem Ende entgegen. Der Leipziger Rolf Demski betonte, auf seine Eindrücke angesprochen, vor allem Degners Ehrlichkeit ohne vorgefasste Texte. Allerdings, so schränkte er ein, wäre Degner vielleicht bei anderen Fragen der Moderatorin Corina Ries mehr aus sich heraus gegangen. Zur nächsten Blauen Stunde im Herbst werden Tobias Künzel und Katrin Weber erwartet.
Veröffentlicht am 19.03.14 auf
www.taucha-online.de