Leipzig liest in Taucha: Gelungene Eröffnungsveranstaltung auch ohne neuen Literaturwettbewerb
Zum 10. und leider auch zum letzten Male veranstaltet der Kunst- und Kulturverein Taucha (Kukuta) in dieser Woche parallel zur Leipziger Buchmesse die Lesereihe “Leipzig liest in Taucha”. Traditionell gehörte der Eröffnungsabend im Tauchaer Rastssaal wieder den Hobbyautoren. Die Lesewoche erfreut sich zwar nach wie vor großer Beliebtheit, wie auch Bürgermeister Dr. Holger Schirmbeck in seinen kurzen Eröffnungsworten feststellte, aber die Resonanz an diesem Abend bei freiem Eintritt ließ doch zu wünschen übrig. Dabei wurde es ein wirklich gelungener Abend mit tollen Geschichten von insgesamt vier Hobbyautoren und einem “singenden Sachsen”.
Doch bevor Moderator Tobias Meier den Hobbyautoren das Wort erteilte, ging Kukuta-Vorsitzender kurz auf die bevorstehende Auflösung des Kukuta ein. “Wir sind jetzt nach 10 Jahren auf dem Höhepunkt” meinte er und ergänzte “Aber wir schaffen es nicht mehr die gesamte Arbeit in einem Verein zu organisieren”. Kultur wird es in Taucha auch weiterhin geben, organisiert von einem Freundeskreis Kultur ohne feste Vereinsstrukturen. Dafür werden ab dem 30. Juni schon jetzt Mitstreiter gesucht. Dann informierte Elke Müller von der Stadtverwaltung noch über neue Wege beim Literaturwettbewerb, der erstmalig nicht mehr zu Beginn der Lesereihe “Leipzig liest in Taucha” ausgelobt wurde. Nachdem die Anzahl der Einsendungen in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen wäre, hat man sich entschlossen den Modus zu ändern und den Wettbewerb bereits Ende vergangenen Jahres zu starten. “Eine richtige Entscheidung” resümierte Müller, denn auf die neunköpfige Jury warten über 200 Einsendungen. Am 27. April um 15 Uhr in der Grundschule am Park werden zur Literaturgala die Sieger gekürt.
ann gehörte der Abend aber den 4 Hobbyautoren. Dagmar Ebert, Tauchas erste Literaturpreisträgerin, eröffnete den Reigen mit ihrer Geschichte “Von der Sehnsucht des Wassers” und beeindruckt in ihrer Erzählung mit ausdrucksstarken Naturbildern. Werner Lindner, der 47 Jahre beim Rundfunk gearbeitet hat und für den die schönste Zeit bei Radio Sachsen war, las eine lustige Geschichte aus seiner Radiozeit, wo er gemeinsam mit tschechischen Kollegen eine Radiosendung moderieren sollte. Dabei schwebte er ein wenig in Nostalgie, denn die Geschichte liegt 30 Jahre zurück. “Entdeckt” wurde Lindner übrigens auf der Lesebühne Taucha, wo er seine Geschichte schon einmal zum Besten gegeben hat. Auch Roger Liesaus ist ein Spross der Lesebühne und er amüsierte das Publikum mit kurzen lustigen Geschichten aus seiner Schul- und Kindheit in Böhlitz Ehrenberg, aber durch einen Garten hätte er ständig Kontakt zu Taucha gehabt. Auch der Borsdorfer Uwe Bismark ist ein “Kind” der Lesebühne. Seine Geschichten entstehen aus der Beobachtung seiner Umwelt. Wie auch die Geschichte “Was wir nicht haben, brauchen sie nicht”, wo er die modernen Medien wie Facebook und Apps vorzüglich aufs Korn nimmt. “Unser leben ist dadurch nicht einfacher, aber schneller geworden”, resümierte er am Schluß seiner Erzählung. Der “singende Sachse” Lutz Künzel, der kurzfristig eingesprungen war, verstand es ausgezeichnet musikalisch den Abend u.a. mit seiner singende Werbebotschaft für Taucha “Ich kann nicht leben ohne Dich” zu umrahmen.
Die Tauchaer und ihre Gäste können sich auf bis Sonntag Abend auf interessante Lesungen mit Autoren aus der Region freuen.
Veröffentlicht am 13.03.14 auf
www.taucha-online.de