Vor einem halben Jahr war der Stern-Journalist und Autor des Buches "Schnauze Wessi" Holger Witzel schon eimal im cafe esprit zur Buchlesung (wir berichteten). Doch auch bei der zweiten Lesung in der Reihe Lesecafe des Kunst- und Kulturvereins Taucha am Dienstag Abend war das Kulturcafe wieder ausgebucht. Kein Wunder Witzel versteht es gekonnt zu amüsieren, begeistern und auch zu prophozieren, z.B. wenn er die Club-Reisen der Westdeutschen in der Kolumne "Robinson-Regime" als "Fortsetzung der DDR bei schönem Wetter bezeichnet", ganz einfach weil die ja ein abgeschirmtes Leben hinter Zäunen kennen. Ausdrücklich dankt er seinem Arbeitgeber, dass er seine Kolumnen unter www.stern.de erstveröffentlichen kann. Beim "Stern" ist er für die Sparte Ostdeutschland zuständig und bedauert etwas, dass dies zu oft auf die Themen Kriminalität und Neonazis reduziert wird. Mit dem Buch war Witzel sogar einmal für den Henri-Nannen-Preis nominiert, der jährlich für die besten journalistischen Arbeiten in deutscher Sprache in fünf Kategorien ausgeschrieben wird. Er erreichte immerhin den 3. Platz, gratulierte artig dem später disqualifizierten Sieger, verabeitete das Ganze zu einer Kolumne und meinte dazu: "Das Jammern liegt uns Ostdeutschen nicht". Zu seinen Texten meinte Witzel: "Das ist nicht ausgedacht, zwar ein wenig auf die Spitze getrieben aber es ist nicht so lustig wie es klingt". In der Tat, auch wenn man im ersten Moment herzhaft über die Texte lachen könnte, so erschließt sich Witzels scharfsinniger Humor erst beim Nachdenken oder Nachlesen. "Das war ganz toll, da braucht man noch lange das zu verarbeiten" sagte eine ehemalige Tauchaer Lehrerin dem Online-Magazin dazu. Ihre Leipziger Kollegin ergänzte: "Er weiß, wovon er spricht". Wenn das keine Motivation ist, das Buch "Schnauze Wessi", das 2009 im Güterloher Verlagshaus erschienen ist, selbst einmal zu lesen.
Veröffentlicht am 20.11.12 auf
www.taucha-online.de
mkudra am 22. November 12
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