Er liebt den guten holzigen Rotwein, ist überhaupt als starker Raucher dem Alkohol nicht abgeneigt und natürlich die Frauen: Dirk Zöllner. Vor kurzem feierte der Berliner, der aber als Musiker und Musicaldarsteller überall in der Welt zu Hause ist, seinen 50. Geburtstag. Zudem besteht seine Band Band "Die Zöllner" 25 Jahre und im Verlag Neues Leben erschien seine Autobiografie "Die fernen Inseln des Glücks", die er am Dienstag Abend in der 39. Ausgabe der Tauchaer Blauen Stunde vorstellte. Die Musik kommt nach seinen Worten aus dem Gebet und und hat die Aufgabe das Gerüst der Worte durch Klänge lebendig zu machen. Diese Aussage läßt seinen Hang als Soulmusiker zur Schwermut erkennen, obwohl er selbst nicht so ist. Überhaupt liebt er das Authentische in der Musik und mag z.B. auch Schlager, z.B. von der Münchener Freiheit, Peter Maffey oder seinem Freund und Musikerkollegen Dirk Michalis. Mit Michaelis und Andre Herzberg von Pankow geht er als DreiHIGHligen auf Tour, z.B. am 18. Januar 2013 im Kulturhaus Borna. Im Moment mischt Dirk Zöllner im Studio seines Tontechnikers Marcel Wicher gerade einen Lifemitschnitt der DreiHIGHligen zusammen.
Zur Blauen Stunde im cafe esprit hat Zöllner nicht nur seine Autobiografie sondern auch die CD "Uferlos" mitgebacht. Verschiedene Geschichten aus dem Buch hat er in Songs umgesetzt, z.B. den Titelsong wo er seine eigene Geschichte erzählt. Ergriffen waren die Besucher im ausverkauften Kulturcafe als er die Geschichte des Abschiednehmens von seinem Freund Thomas Maser vorgelesen hat, um ansschließend den Maser-Song "Ich bin wie Sand" zu spielen. Masers früher Tod bildet praktisch die Rahmenhandlung des Buches, denn im Epilog bekennt er, dass er wenige Tage vor dem Tod des Freundes das Angebot bekommen hat, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Überhaupt sind die Menschen, der Umgang und das Zusammenleben mit ihnen am wichtigsten für Zöllner. So lebt er auch mit 5 Kindern und 3 Frauen, die er alle durch seine Musik kennen gelernt hat und sich gut verstehen , in einer Patchworkfamilie und schwört auf seinen Freundeskreis.
Doch Moderator Tobias Meier entlockte Zöllner auch ein paar interessante Aussagen zur Ostmusik. Die ostdeutsche Musik hat nach seinen Worten eine musikalische Stilistik mit sehr viel Lyrik hervorgebracht, was seine Kindheit und Jugend sehr geprägt hat. Zur Wende hatten die Zöllner das große Glück als erste ostdeutsche Band in einem westdeutschen Verlag eine CD herausbringen zu können, was der Band etliche Auftrittsmöglichkeiten im Westen verschafft hat. "Wir waren eine gute Lifeband, aber nicht in den Charts oder im Fernsehen", sagte er dazu. Auf die abschließende Frage von Tobias Meier nach seinen weiteren Plänen verrblüfft er die Gäste im Kulturcafe mit dem Plan eine Rockoper zu schreiben und diese mit dem Dresdener Phliharmonieorchester und seiner Band als Buchplatte herauszubringen. Von den fernen Inseln des Glücks begibt er sich also zu neuen Ufern. Wir können gespannt sein.
Veröffentlicht am 14.11.12 auf
www.taucha-online.de
mkudra am 16. November 12
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