Auch wenn der Rummel auf der Festwiese bereits um 16 Uhr begann, so richtig los ging es mit dem Tauchscher 2012 erst um 19 Uhr als nun schon traditionell die Bürgerschützengesellschaft mit einem dreifachen Salut das Tauchaer Stadtfest offiziell eröffneten. Den Tauchscher selbst soll es nach den Worten von Werner Dölz, Chef der Bürgerschützen schon seit 1524 geben.In diesem Sinne betreiben die Bügerschützen damit eine Art Brauchtumspflege. Nach dem Salut der Schützen ging es auf der Festwiese los mit der Eröffnungsveranstaltung und den Tauchaer Originalen. Der Volkschor Taucha eröffnete den musikalischen Reigen, bevor mit Drehorgel Armin ein echtes Tauchaer Original die Bühne betrat. Diesmal überraschte er mit einer Moritat, einem balladenähnlichen Bänkellied mit einfacher Melodie und gab damit einen Einblick in die Drehorgelwelt. Gekonnt verstand er es auch in seinem kurzen Programm die Kinder mit einzubeziehen. Mit Harry Künzel betrat dann ein Tauchaer Urgestein die Bühne. Auf die Frage vom Moderator Tobias Meier vom Kunst- und Kulturverein Taucha, ob er mit seinen nunmehr 80 Jahren nicht ans Aufhören denke, antwortete Künzel eindeutig "Ich bin mit der Musik das ganze Leben so verwachsen, ich kann nicht aufhören". Auf seiner Klarinette spielte er legandäre Swing- und Jazznummern und überzeugte auch mit einer Eigenkomposition. Dann gab es mit den LinedanceIGels eine Tanzvorführung. Mit einem neuen Programm und einer etwas eigenwilligen Kreation mit zwei verschiedenen Gruppen, die immer nach einer anderen Musik tanzen wollen, wussten sie zu überzeugen. Nach dem Linedance gab es Blues mit "Männer Light", der Selbsthilfegruppe der Bluesfreunde Leipzig, aber diesmal in einer abgespeckten Version nur mit Tuba, Banjo und Schlagzeug. Das Banjo spielte übrigens LVZ-Lokalredakteur Jörg ter Vehn. Weiter ging es dann mit Schlagerderby, der Schickeria aus Sachsen, diesmal mit Frank Walther an der Gitarre und der Band "Beauty Brigade". Die "SMS Feuershow" mit Heike und Karsten Meyer vom Parthebadverein rundete die Eröffnungsveranstaltung ab.
Plötzlich betrat der Nachtwächter Johann Christoph Meissner (alias Jürgen Ullrich) die Bühne und mahnte im Namen seines obersten Dienstherren die Nachtruhe an. Der Bürgermeister Holger Schirmbeck wollte schon zustimmen, doch seine Tauchaer prorestierten energisch. So blieb Schirmbeck nichts anderes übrig, als den Tauchschen doch offiziell zu eröffnen und gemeinsam mit Wolfgang Welter und Jürgen Kolesser von der Ur-Krostitzer Brauerei das obligatorische Fass Freibier anzustechen. Dabei gab es aber unerwartet Probleme: Nach gefühlten 25 Hammerschlägen und dem Einsatz eines dritten Zapfhahnes und nochmals drei Hammerschlägen floss endlich das Bier.
Unmittelbar davor füllte sich die Festwiese beträchtlich. Mit Karussel, einer legandären Ostrock-Band, folgte der Höhepunkt des Abends. 2008 nach 18 Jahren Pause begann sich das Karussel beim Tauchscher 2008 wieder zu drehen. Diesmal hatten sie mit "Losgelassen" ihr erstes Album in neuer Besetzung im Gepäck. "Wir freuen uns sowohl die alten Nummern (z.B. "Als ich fortging", "Entweder Oder" oder "Fischlein unterm Eis") als auch die Neuen zu präsentieren", sagte Raschke in einem Interview mit dem Online-Magazin. Der Name ist und bleibt Programm.
Veröffentlicht am 24.08.12 auf
www.taucha-online.de
mkudra am 06. September 12
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