Die weichen besiegen die harten Konso- nanten, nicht nur in den sächsischen Schulen
"Die weichen besiegen die harten Konsonanten erläuterte Martin Langer von den "Fiffschen Gaffeesachsen" zu Beginn des Lene-Voigt-Balladenprogramms mit seiner Ehefrau Edelgard im gut besuchten cafe esprit am Sonntag Abend. Da durfte natürlich die wohl bekannteste Ballade "Sächsche Loreley" nicht fehlen. Zum 120. Geburtstag der sächsichen Mundartdichterin organisierte die Lene-Voigt-Gesellschaft, deren Vorsitzende Edelgard Langer seit November 2010 ist, eine Benfizgala (wir berichteten) und gab damit den Startschuss für die Aktion "Mundart in die Schulen". Eine ähnliche Aktion in Baden-Würtemberg war für Edelgard Langer Vorbild, doch in Sachsen ist das auch wegen fehlender finanzieller Unterstützung eben schwieriger. Um so sehr lobte Langer das Engagement der Lene-Voigt-Schule in Leipzig, die jedes Jahr zum "Gaggaudebbchen" (Kakaotöpfchen), dem Rezitationswettbewerb für Kinder, mit den meisten Schülern vetreten ist. Ausdrücklich lobte sie auch eine aktive Lehrerin aus Delitzsch, die das Sächsisch in ihrem Unterricht pflegt und sich mit ihren Schülern regelmäßig am Wettbewerb beteiligt. Dieses Jahr findet der Rezitationswettbewerb übrigens am 16. Mai im Leipziger Sanftwut-Kabarett statt. "Der Anfang ist getan und Einige haben sich selbstlos bereit erklärt zu helfen" resümierte die Vorsitzende der Lene-Voigt-Gesellschaft. Ihr Ehemann Martin Langer ergänzt: "Das Sächsisch soll nicht vergessen werden". Zum 50. Todestag der sächsichen Mundartsdichterin am 16. Juli 2012 plant die Lene-Voigt-Gesellschaft ein Kolloquium, wo u.a. die Frage beantwortet werden soll, ob Sächsisch nun ein Dialekt oder "nur" eine Mundart ist. Immerhin hätte der Reformator Martin Luther das Sächsisch zur offiziellen Kanzleisprache ernannt.
"Hat uns sehr gut gefallen" war das einhellige Urteil des Publikums, dem gar nicht bekannt war, dass die Mundartdichterin auch in Hochdeutsch geschrieben hat. Zum Abschluss ihres Programmes traten die "Fiffschen Gaffeesachsen" unterstützt vom Autor dieses Beitrages das Gegenteil an und rezitierten zu Dritt das Lene Voigt Gedicht "Die Straße der Kindheit".
Veröffentlicht am 25.03.12 auf
www.taucha-online.de