Zum Abschluß der Lesereihe "Leipzig liest in Taucha" gab es gleich eine dreifache Premiere. Die gelernte Physiotherapeutin Anja Lehmann präsentierte ihren ersten Gedichtband "Was bleibt", der 2011 in der Druckerei Otto erschien. Passend zu ihren Gedichten hat sie im Buch auch eigene Grafiken vorwiegend Tuschezeichnungen gemalt. Die Lesung war zugleich die Vernissage zur Ausstellung "Spiegelwasserlicht" mit Grafiken aus dem Buch, die bis Ende April im cafe esprit zu sehen ist. Und dann stand mit dem Gitarristen, Komponisten, Arrangeur und musikalischen Leiter Uli Singer ein Profi an ihrer Seite. Der Auftritt im cafe esprit war zugleich ihr erster gemeinsamer öffentlicher Auftritt. "Ich hatte mal Lust auf was Neues" sagte Anja Lehmann, die im vergangenem Jahr noch mit drei anderen Musikern aufgetreten ist, und ergänzt "Uli spielt so hervorragend Gitarre". Die Beiden haben sich über das Internet kennen gelernt und alles hat mit Anjas Geschichten angefangen, aber nur Text das war ihr doch zu langweilig. In der Tat sind es die Bilder, die Worte die Anja Lehmann verwendet, die ihre Gedichte so einzig artig nachdenklich machen, ein Eindruck der durch die Flamencogitarre von Uli Singer noch unterstrichen wird. Und doch wirkt Uli Singers Gitarrenspiel als Begleitmusik zu Anja Lehmanns Gedichten teilweise als zu vordergründig und zu laut. Auch die Musikpassagen zwischen den Gedichten erscheinen vorallem im ersten Teil der Lesung als künstlich in die Länge gezogen. Trotzdem ist Clemens Morgenstern, der die Entwicklung von Anja Lehmann seit ihren Anfängen verfolgt hat, begeistert. Er ist fasziniert von Lehmanns Entwicklung und resümiert über ihren Auftritt: "Die Kombination mit der Gitarre brachte eine Schwingung in den Raum, so dass jeder bewegt ist".
Insgesamt ziehen Hans-Jürgen Rüstau und Tobias Meier vom Kunst- und Kulturverein Taucha ein positives Resüme der diesjährigen Lesereihe "Leipzig liest in Taucha". Nach Rüstaus Worten hat Franziska Troegner am Samstag Abend alle Erwartungen erfüllt und Susan Hastings und Henner Kotte wussten durch eine brillante Vortragsweise zu überzeugen. Auch die Lesung am Freitag Abend in Miras Wollkombinat war gut besucht. Auf jeden Fall wird es im nächsten Jahr mit "Leipzig liest in Taucha" weiter gehen. "Da sollen sich die Tauchaer Vereine mehr beteiligen und die Lesungen unterstützen", blickt Hans-Jürgen Rüstau schon optimistisch voraus.
Veröffentlicht am 18.03.12 auf
www.taucha-online.de