Oktober 2011 |
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Die 32. Ausgabe der Tauchaer Blauen Stunde am Dienstagabend im Café Esprit war wieder einem politischen Thema gewidmet. Zu Gast war Thomas Renker, der am 24. August in dieser Zeitung „Ein Soundtrack fürs Leben“ geschrieben hat und darin in einfühlsamen Worten über seine Zeit im Stasi-Knast berichtet hat. Alles dreht sich da um den Renft-Titel „Zwischen Liebe und Zorn“. „Renft hat in mir den Glauben zum Leben immer wieder erneuert“, sagte er Moderator Tobias Meier dazu. Die Liebe – damit meinte er seine Tätigkeit als Chefkoch unter anderem im Interhotel Astoria, im Restaurant Gastmahl des Meeres, im japanischen Restaurant Sakura des Interhotels Merkur sowie an der DHfK Leipzig. Sein Zorn entwickelte sich langsam. Er versuchte, sich zu arrangieren. Doch immer wieder wurde er genötigt einer Partei beizutreten, der er als überzeugter Christ niemals beitreten wollte. Doch als nach dem Nato-Doppelbeschluss auch Mittelstreckenraketen, so genannte SS 20 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR stationiert werden sollten, brach es aus ihm heraus. „Der Damm war gebrochen, ich konnte ihn nicht mehr schließen“, sagte er dazu. Als er seinem Zorn Luft machte und an Leipzigs Fensterscheiben den Schriftzug „SS 20 – Nein Danke“ schrieb, wurde er fest genommen und kam in die Untersuchungshaftanstalt der Stasi in Leipzig und das Zuchthaus in Cottbus. Nach seiner Entlassung 1986 und einer kurzen Tätigkeit als Hilfsarbeiter wurde er schließlich 1987 aus der Staatsbürgerschaft der DDR entlassen, kam aber gleich 1990 nach der Wende in seine alte Heimat zurück.