Ein einziges Bild hat Claudia Bartels Leben verändert - daraus wurde eine Ausstellung
Claudia Bartels und ihre ZeichnungenZu ungewöhnlicher Zeit, am Sonntagmorgen um 11 Uhr hatte der Kunst- und Kulturverein Taucha (KuKuTa) und das cafe esprit zu einer Ausstellung mit Zeichnungen der Künstlerin Claudia Bartels eingeladen. Bartels, den Namen kennt man in Taucha, z.B. sind Claudia und Rüdiger Bartels Inhaber der mittelalterlichen Gaststätte "Klosterschankhaus". Viele Freunde, Weggefährten der Bartels aber auch zahlreiche Kunstfreunde sind gespannt ins Kulturcafe gekommen. Von dem großem Interesse waren die Bartels überwältigt, zumal viele nicht auf Einladung sondern aus Interesse an der Kunst gekommen sind, wie es Rüdiger Bartels ausdrückte, zumal es für diese Vernissage fast keine Werbung gab. Für Claudia Bartels war es eine Premiere gleich in zweifacher Hinsicht. Die Austellung mit Zeichnungen unter dem Titel 365 ist ihre erste überhaupt und damit auch die erste in Taucha. In innigen, sehr liebevollen Worten erzählte Rüdiger Bartels zu Beginn, wie es zu der Ausstellung überhaupt gekommen ist. Am 1. Oktober vorigen Jahres sei Claudia Bartels beim Aufräumen im Klosterschankhaus auf ein Bild gestossen, dass sie als 13-jährige gamalt hat. Das war wie eine Initialzündung für sie, denn seit dem malt die jeden Tag ein Bild, also 365, wie der Titel der Ausstellung. "Es sei zwar schwierig mit einer Künstlerin verheiratet zu sein aber auch eine große Chance", gestand Bartels und erzählte wie er seine Frau, die er auch als seine beste Schülerin bezeichnete, unterstützt hat. "Es sind besondere Zeichnungen mit einer besonderen Sicht auf diese Welt", so Bartels weiter. In der Tat die 28 von 365 zumeist Portrait-Zeichnungen beschreiben auf ihre Art kleine Geschichten und nehmen den Betrachter mit auf eine kleine Reise durch die Welt. Das macht die Zeichnungen von Claudia Bartels so lebendig und interessant. Heike May und Erik Heyner begleiteten musikalisch die Vernissage als Duo "Heike & Erik" mit Songs, welche die Bartels so lieben, z.B. von Bob Dylan. Erik Heyner und Claudia Bartels kennen sich übrigens gut, beide singen zusammen im Gospel Chor "Open up wide" der Leipziger Thomaskirche. Die einführenden Worte von Rüdiger Bartels waren so einfühlsam, dass sich Tobias Meier bei seiner Moderation auf die Ansage der Künstler beschränken konnte. Neben "Heike & Erik" trat noch Dagmar Ebert - Tauchas erste Literaturpreisträgerin - mit ihrer liebevollen Taucha-Geschichte "Bernhards Verwandlung" auf. Der Schluss der Geschichte könnte synonym für Claudia Bartels und ihre Zeichnungen stehen. Dort heißt es: "Ein einziger Ton kann das Leben ändern, wenn man ihn in sich ausklingen lässt".

Zum Abschluss der Vernissage bedankte sich Claudia Bartels bei allen Menschen, die sie auf diesem Weg getragen haben, vorallem aber ihrem Mann und ihrer Familie, die auch von weiter Ferne gekommen sind. Timo Bartels, Sohn der Künstlerin, findet die Bilder einfach toll, ohne - und das ist seiner Meinung nach das Besondere an den Zeichnungen - dass dem Betrachter etwas aufgedrückt wird. Überzeugen Sie sich selbst davon. Die Ausstellung "365" ist noch bis Ende Oktober im cafe esprit zu sehen.

Es war übrigens nicht die einzige Ausstellung die an diesem Wochenende in Taucha eröffnet wurde. Bereits am Sonnabend wurden auf dem Rittergutsschloss zwei Austellungen der Leipziger Künstler Michael Schreckenberger und Lothar Brzesowski eröffnet. Taucha ist eben eine kunstbegeisterte Stadt.

Veröffentlicht am 11.09.11 auf www.taucha-online.de