Blaue Stunde: Kleinstadt trifft auf Weltmusik
Clemens Voigt, Tobias Meier und Andreas Kosmowicz (von links) spielen auf einer Maultrommel.Zur 30. Blaue Stunde des Kunst- und Kulturvereins Taucha (Kukuta) im Café Esprit stellten sich Dienstagabend die Organisatoren des Maultrommel- und Weltmusikfestivals, Clemens Voigt und Andreas Kosmowicz, vor. Das Festival findet vom 15. bis 17. Juli bereits zum zweiten Mal in der Parthestadt statt. Zur Blauen Stunde ging es aber nicht nur um das Festival und das Instrument, das dem Fest seinen Namen gegeben hat: die Maultrommel. Moderator Tobias Meier gelang es, einen Spannungsbogen vom persönlichen, privaten Leben der Organisatoren über ihre Leidenschaft für das Instrument bis zum Festival aufzubauen.

Clemens Voigt hatte erst Gitarre gelernt, aber irgendwie keine so richtige Lust dazu, und auf seinen Reisen durch ferne Länder war kein Platz dafür. Mit 18 Jahren bekam er eine Maultrommel geschenkt und war sofort Feuer und Flamme für dieses kleine Musikinstrument, „das wie ein Flaschenöffner aussieht und wo der Mundraum als Resonanzboden genutzt wird“, wie er erläuterte. Voigt hat sein Musikstudium bewusst abgewählt und ist lieber auf Reisen gegangen. Eine kleine vietnamesische Maultrommel namens Dan Moi hatte es ihm besonders angetan. Er flog in die Berge Vietnams, lernte dort Maultrommelhersteller und Musiker kennen. Wieder zu Hause gründete er in Taucha einen Musikalienversandhandel und nannte den nach dem Instrument: Dan Moi. „In Vietnam spielten Maultrommeln die Rolle als Liebesüberbringer“ schwärmte Voigt, sprach es und ließ die Maultrommeln erklingen. „Maultrommelspielen ist etwas sehr Beruhigendes, Intimes“, ergänzte Andreas Kosmowicz, Vorsitzender des Maultrommel e.V. mit Sitz in Taucha. Der Verein wurde 2008 nach dem 1. Maultrommelfestival gegründet. Der 29-jährige Kosmowicz hat als Festivalleiter des 4. Maultrommel- und Weltmusikfestivals alle organisatorischen Fäden in der Hand. Ansonsten betreibt er in Leipzig ein Büro für Webentwicklung und -gestaltung. Er fiebert dem Festival schon entgegen und betonte: „Wir haben eine wunderschöne Stadt gefunden, wo die Kleinstadt die Weltmusik trifft. Freuen wir uns auf drei interessante und abwechslungsreiche Weltmusiktage in der Parthestadt.“

veröffentlicht in der LVZ vom 07.07.11, Lokalseite Schkeuditz- Taucha, S. 24 sowie auf www.lvz-online.de/taucha