Wie Polizeirat Peer Oehler, Leiter des Polizeireviers Eilenburg, zu dem auch Taucha gehört, auf einer Veranstaltung des SPD-Ortsvereins informierte, soll hat er einen Vorschlag eingereicht, wonach das Revier in Taucha ab 1. Juli nicht mehr rund um die Uhr besetzt sein soll. Bisher ist das Tauchaer Revier zumindest durch einen Pultbeamten 24 Stunden besetzt. Aber nach den Oehlers Worten kann ein Pultbeamter Anrufe nur entgegennehmen, keinesfalls auch im Notfall das Revier verlassen. Ausdrücklich verteidigte Peer Oehler sein Konzept, wonach der Einsatz von Streifenwagen von Eilenburg aus koordiniert werden muss. "Das muss in einer Hand bleiben und auch nach der Einstellung der 24 Stunden Präsenz stehen nicht mehr oder weniger Fahrzeuge bereit", erläuterte Oehler. Durch den Ausbau von sogenannten Bürgerpolizisten will Oehler aber mehr Sicherheit für Taucha erreichen, als das durch einen Pultbeamten möglich wäre. Folglich drehte sich die Diskussion vorallem um die Aufgaben der "Bürgerpolizei". Oehler erläuterte dazu: "Bürgerpolizisten sind Polizeivollzugsbeamte in Uniform, die von Interventionsaufgaben frei gestellt sind, dafür Gefahren vor Ort zu erkennen und Präventionsarbeit zu leisten im Stande sind.". Bürgerpolizisten als Kontaktbeamte zur Bevölkerung - ein Prinzip das man von den ABV (Abschnittsbevollmächtigten) zu DDR-Zeiten kennt. "Der Bürger ist mein bester Kriminalist" machte Oehler anhand von mehreren Beispielen deutlich. Bisher hat Taucha zwar nur einen Bürgerpolizisten, zukünftig soll es aber 3 solche Planstellen für Taucha und Jesewitz geben. In diesem Zusammenhang betonte Oehler ausdrücklich: "Ich brauche die sozialen Netzwerke". Keinen Abstrich machte Peer Oehler von dem gesetzlich zwar nicht geregelten, aber von den Bürgern erwarteten Anspruch wonach in Notfällen, den Interventionszeiten die Beamten nach maximal 15 Minuten zur Stelle sein müssen sollten.
Zu der eigentlichen Frage, ob das Tauchaer Revier zukünftig von Leipzig aus geführt werden soll, wollte sich Peer Oehler mit dem Hinweis auf die "Polizeireform 2020" verständlicherweise nicht äußern. "Das ist eine Entscheidung der Landesregierung und des Landespolizeipräsidenten Bernd Merbitz", sagter er dazu. Der Leiter des Ordnungsamtes Taucha Albrecht Walther, der nach seinen eigenen Worten nur als interessierter Bürger gekommen war, stellte die Frage in den Raum: "Ist das Konzept so realistisch ?". Peer Oehler antwortete mit einem klaren "Ja", auch wenn er zum Verantwortungsbereich der Dienststelle Taucha keine klare Aussage treffen konnte. Überzeugt ist Oehler aber vom Konzept der Bürgerpolizei, die nach seiner Überzeugung auf jeden Fall kommen wird. Abschließend bedankte sich der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Taucha, Thomas Kreyßig ausdrücklich Peer Oehler für seine offenen Worten und den Anwesenden für die interessante Diskussion.
Veröffentlicht am 20.04.11 auf
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