Die Liebe ist eine Himmelsmacht
Kulturstammtisch in Taucha ganz im Zeichen des Valentinstages und der Lyrik / Viele Gäste aus Leipzig angereist

Liebeslyriker zum Valentinstag: Dagmar Ebert, Hans-Jürgen Rüstau, Anne Bohrmann,
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Matthias Kudra, Arnold Sprosse, Julia Lehne und Norman Daßler.Die Februar-Ausgabe des Kulturstamm- tisches des Kunst- und Kulturvereins Taucha (KuKuTa) stand am Tag nach dem Valentinstag im Café Esprit ganz im Zeichen der Liebe. „An diesem Abend kamen Menschen zu Wort, die ihre Gefühle ausdrücken, sich öffnen um anderen Einblick zu geben“, wie es Jürgen Rüstau eingangs treffend formulierte. Den Anfang machte Rüstau selbst, als er etwa in seinem Gedicht „Ozean der Gefühle“ ausdrückte, wie man das Bild seiner Liebsten nicht aus dem Gedächtnis verbannen kann.

„Die Liebe ist eine Himmelsmacht“, das war das Motto des Abends, ein Gefühl, dass es einem auch schwer machen kann, wie Dagmar Ebert aus berufenem
Mund ergänzte. Sie legte den zahlreichen Besuchern im Café Esprit das Buch „Die Liebe im Zeichen der Cholera“ von Gabriel Garcia Márquez ans Herz und las selber ihr gefühlvolles „Märchen vom großen Fisch“. Da geht es um ein Land, wo ewiger Frühling herrscht, und man doch Heimweh nach den anderen Jahreszeiten verspürt.
„Die Liebe ist nicht nur eine Himmelsmacht, sondern auch ein Geheimnis“, ergänzte Arnold Sprosse und verdeutlichte mit seinen Gedichten, wie die Liebe auf leisen Schwingen kommen kann. Anne Bohrmann bekräftigte zum Anfang ihrer Lesung „Wenn Leipziger kommen, um hier zu lesen, dann ist das etwas Besonderes“ und überraschte mit ihrer gefühlvollen Vortragsweise. Gefühlvolle Liebeslyrik präsentierte auch Matthias Kudra und verdeutlichte an Hand des Gedichtes „Späte Liebe“ des bekannten DDR-Autors und Verlegers Wieland Herzfelde, wie man Liebe auch im fortgeschrittenem Lebensalter empfinden kann.

Es blieb nicht nur beim Wort an diesem Abend. Norman Daßler und Julia Lehne vom Duo „Two & Two“ umrahmten den Abend musikalisch mit gefühlvollen Balladen, auch mit zwei vertonten Gedichten von Hans-Jürgen Rüstau. Insgesamt war es ein rundum gelungener Abend, der im nächsten Jahr seine Fortsetzung finden soll. Die Leipzigerin Gabi Böhlmann charakterisierte den Abend treffend wie folgt: „Ein Abend voller Reime, voller Liebe zum Innehalten, zum Nachdenken und Zusammenrücken“. Literarisch geht es nächsten Mittwoch, am 23. Februar im Esprit weiter mit der „Lesebühne Taucha“, wo wieder die Hobby-Autoren das Wort haben.

veröffentlicht in der LVZ vom 17.02.11, Lokalseite Schkeuditz- Taucha, S. 19