Oktober 2010 |
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Zur 24. Auflage der Blauen Stunde des Kunst- und Kulturvereins Taucha (KuKuTa) war mit Ernst Georg Schwill ein Schauspieler zu Gast, der dem ehemaligen Filmstudio der DDR (DEFA) ein Gesicht ein Gesicht gegeben hat. Spielte er doch den Rainer Meister in Heiner Carows antifaschistischen Film "Sie nannten ihn Amigo" (1958). Seine Erinnerungen an die diese frühen Jahre der DEFA, aber auch rein private Episoden hat er inzwischen in seinem Buch "Is doch keene Frage nich" nieder geschrieben. Das Buch ist autobiografisch, "da ist nichts dazu gedichtet" und er hat es auch noch mit der Hand geschrieben, wie er dem erstaunten Moderator Tobias Meier erzählte. Mit den technischen Dingen hätte er nichts am Hut. Seine Frau, die er mehrfach erwähnte, hat das Buch dann mit dem Computer geschrieben. Auf die Frage wie er dazu gekommen ist ein Buch zu schreiben entgegnete er in seinem typischen Berliner Dialekt: "Freunde sagten mir bei 'ner Tasse Molle (Bier): Schreib doch alles off". Einen weiteren Anstoss dazu gab ihm sein Kollege Edgar Kühlow. Dann las er auch einige lustige Episoden aus dem Buch und erheiterte damit die Zuschauer im vollem cafe esprit, obwohl die (Hinterhof-) Geschichten in der schweren Nackriegszeit spielten. Zum Lesen benutzte er übrigens einen Lesehalter, den hätte er mal bei einem Trödelmarkt in Magdeburg erworben. Auf die Frage wie er überhaupt zur DEFA gekommen sei, erzählte Schwill, dass Leute von der DEFA eines Tages in das Kinderheim kamen, wo er nach dem Tod seiner Eltern und einer gewissen Zeit bei seiner Tante und Onkel hinkam. Aber dann musste er in ein anderes Heim "für Schwererziehbare" umziehen, wie er freimütig bekannte. Da hat er dann einen "Bettelbrief" an die DEFA geschrieben, der sich noch heute in den DEAFA-Analen befindet und von dem Schwill den erstaunten Gästen im esprit eine Kopie zeigte. Während seiner Studentenzeit hat er dann seine ersten Kinofilme gedreht, u.a. "Ecke Schönhauser" mit Ekkehard Schall. Zu den damaligen Produktionen sagte er: "Früher gab es bei den Filmen keine finanziellen Zwänge", da ging es noch um Kunst.