Von Fischen, Filmen, Frivolem und der Feldmaus Agathe: Zur ersten Lesebühne Leipzig "Unterwegs" in Taucha gab es gleich viele eigene Geschichten, die vorgetragen wurden. Moderator und Krimiautor Henner Kotte fand es "toll" und "entspannend".
Die Lesebühne Leipzig, ein Projekt des fhl Verlages, gibt es schon seit 2006. Jeden zweiten Sonntag gehört die Bühne in der Kulturkneipe Süd in Connewitz jedem, der Mut hat, sich mit eigenen oder auch fremden Texten in der Öffentlichkeit vorzustellen. In diesem Jahr hat sich die Lesebühne mit anderen Partnern zusammengetan und wird in ausgewählten Kultureinrichtungen in Leipzig und Umgebung zu Gast sein. Der Startschuss dafür fiel am Dienstagabend in Taucha.
Als Gastgeber der ersten Lesebühne Leipzig "Unterwegs" konnten der Kunst-und Kulturverein Taucha und das café esprit gewonnen werden. Zu Beginn der Veranstaltung meinte der Leipziger Autor, Redakteur, Stadtführer und Regisseur, Henner Kotte, der die Lesebühnen moderiert: "Es müssen keine eigenen Texte sein, aber ich freue mich immer wieder über Eigenes". So war es dann auch an diesem Abend. Bis auf Peter Pastor, der unter anderem "Sächs'sche Heileits" aus einem gleichnamigen 2002 im Tauchaer Verlag erschienen Buch zum Besten gab, präsentierten die übrigen acht Lesenden eigene, zum Teil auch schon veröffentlichte Texte. Neben Kurzgeschichten, Gedichten und Märchen waren sowohl sozialkritische als auch jugendlich-frische Texte vertreten. So gewährte Filmfreund Jens Rübner einen Blick hinter die Kulissen der DEFA. Brigitte Schubert begleitete die Feldmaus Agate auf ihren Weg ins Partheland, Claudia Thoß las eine spannende Geschichte rund um einen Fisch, die für sie als bekennender Japan-Fan natürlich auch dort spielt. Vincent Schatten gab eine frivole Kurzgeschichte zum Besten und Max Beckmann seine Geschichten aus Anger-Crottendorf, die vermutlich auch dort passiert sind. Luise Künnemann las die Geschichte einer Frau aus ihrem Roman: „Vergessen wie überkochende Milch“. Dabei waren auch die Tauchaer Literaturpreisträger Dagmar Ebert und Uwe Stöß. Während Ebert noch einmal ihre 2005 prämierte Kurzgeschichte „Die Versöhnung, Annäherung an eine kleine Stadt“ las, stellte Stöß (Preisträger 2009) Auszüge aus seinem soeben im fhl-Verlag erschienen Buch „Auch Sterne lügen“ vor.
Mit der Lesebühne ist es dem Kukuta wieder gelungen, eine interessante Veranstaltungsreihe in die Parthestadt zu holen. Henner Kotte zeigte sich beeindruckt von den Werken und urteilte: „Es war ein toller, entspannender und erfrischender Blumenstrauß“. Dagmar Ebert, von Beruf Ärztin, hob vor allem das breite Spektrum hervor und betonte in Hinblick auf die jungen Autoren: „Auch wenn mir ihr Lebensgefühl fremd ist, bin ich durch meine Arbeit damit vertraut“. Ein gelungener Abend, der am 6. April an gleicher Stelle eine Fortsetzung finden soll.
Leipziger Volkszeitung, 25.02.2010, Lokalseite Schkeuditz-Taucha
mkudra am 26. Februar 10
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